Mit Lohnabstrichen gegen steigende Energie- und Materialkosten
Die steigenden Energie- und Materialkosten bereiten den Händlern in Europa besonders Sorgen. Dies zeigt eine Umfrage des Finanztechnologie-Anbieters SumUp bei knapp 3'500 Unternehmenden in der Schweiz, Grossbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland.
Mit Energiesparmassnahmen, Einbussen bei den Margen, Preiserhöhungen sowie Kürzungen des eigenen Lohns reagieren Klein- und Kleinsthändler europaweit auf das schwierige Geschäftsumfeld. Auch wenn viele für das Weihnachtsgeschäft einen Umsatzrückgang befürchten, schliessen in der Schweiz 83% eine temporäre oder permanente Geschäftsschliessung aus. Denn für über einen Drittel der befragten SumUp-Händler haben die steigenden Energiepreise und Materialkosten den grössten negativen Einfluss auf den Geschäftsgang. In der Schweiz bereiten die Energiekosten (39 Prozent) den Händlern etwas mehr Kopfzerbrechen als die steigenden Materialkosten (30 Prozent). Dazu kommt das veränderte Einkaufsverhalten der Kunden: 36% der Händler haben das Gefühl, dass Kundinnen und Kunden in der Schweiz weniger oft einkaufen und dabei weniger ausgeben. Diese Entwicklungen werden auch in Grossbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland beobachtet.
Schweizer Händler am positivsten
Mit Weihnachten steht für viele Unternehmen die umsatzstärkste Zeit vor der Tür. In der Schweiz sind Händler für das saisonale Geschäft eher zuversichtlich: jeder sechste Händler (12%) erwartet mehr Umsatz als 2021. Bei unseren Nachbarn und in Grossbritannien liegen diese Werte mit 5 bis 9 Prozent deutlich darunter. Zudem erwarten rund die Hälfte der Klein- und Kleinsthändler in diesen Ländern einen Umsatzrückgang. Ein Drittel der Schweizer SumUp-Händler verspüren dabei keinen Anstieg des Stressniveaus – ganz anders hingegen verhält es sich in Italien: dort empfingen 80% der Umfrageteilnehmenden die aktuelle Situation als stressig. Um Stress abzubauen, setzen die europäischen Händler stark auf Yoga oder Meditation (ca. 20%) und verbringen mehr Zeit mit Familie und Freunden (ca. 20%). Professionelle Unterstützung in Form von psychologischer Hilfe holen sich die Briten mit 9.5% am häufigsten und die Deutschen am wenigsten (2.8%). Die Schweiz liegt mit 7% im europäischen Durchschnitt.
Wie Händler in der Schweiz und Europa mit den Herausforderungen umgehen
In der Schweiz wollen 47 Prozent der Befragten weiterhin den Energiebedarf reduzieren. Ähnlich verhält es sich in Deutschland (47%) und auch in Italien (39%), während in Grossbritannien (31%) und Frankreich (29%) Energiesparen weniger im Fokus steht. Die Schweizer Unternehmungen sind europaweit am ehesten bereit, auch beim eigenen Lohn Kosten zu reduzieren: 28% geben dies als Sparoption an. Auch in Frankreich (24%) und Grossbritannien (26%) ist diese Bereitschaft stark, etwas tiefer ist diese in Deutschland (18%) und Italien (15%). Zudem sehen sich europaweit knapp ein Drittel aller Händler gezwungen, ihre Margen zu reduzieren – in der Schweiz liegt der Wert mit 21% klar darunter. Ohne Preisabwälzungen auf die Kundschaft wird es aber auch bei den Klein- und Kleinsthändler in Europa nicht gehen: durchschnittlich planen zwei Fünftel der Befragten, die Preise zu erhöhen, in Deutschland sogar mehr als die Hälfte (52%).
Quelle: Sumup