Kurzarbeit: Häufige Fragen und Antworten
Nach dem Lockdown in der Schweiz stehen viele Unternehmen vor der Frage: Kurzarbeit oder nicht? Einige wichtige Fragen und Antworten haben wir hier zusammengestellt.
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Die vom Bundesrat ausgerufene ausserordentliche Lage hat existenzielle Auswirkungen auf viele KMU. Für wirtschaftlich bedingte Arbeitsausfälle – darunter fallen auch solche, die auf behördliche Massnahmen zurückzuführen sind – ist das Instrument der Kurzarbeit vorgesehen.
Was ist der Zweck von Kurzarbeit?
Kurzarbeit soll verhindern, dass bei einer nicht durch den Arbeitgeber selbst verschuldeten wirtschaftlichen Notlage ein Unternehmen seine Mitarbeitenden weiter beschäftigen kann und nicht entlassen muss. Massenarbeitslosigkeit kann so mittelfristig vermieden werden. Arbeitnehmende behalten somit auch den sozialen Schutz und Beitragslücken in der beruflichen Vorsorge werden so vermieden. Arbeitgeber haben den Vorteil, dass sie über Kurzarbeit Kosten der Personalfluktuation sparen und die Verfügbarkeit ihrer Arbeitnehmenden sicherstellen können.
Wann darf Kurzarbeit beantragt werden?
Muss ein Unternehmen Kurzarbeit einführen, so muss beim Kanton mindestens 10 Tage vor Beginn der Kurzarbeit eine Anmeldung erfolgen. Aus aktuellem Anlass wurde diese Frist nun auf 3 Tage verkürzt. Der Kanton prüft dann die Rechtmässigkeit der Anfrage.
Wer darf Kurzarbeit beantragen?
Die Beantragung erfolgt durch den Arbeitgeber. Arbeitnehmende müssen nichts selbst unternehmen, müssen aber in der Regel eine Einverständniserklärung unterzeichnen.
Wann besteht kein Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung?
Nicht unter Kurzarbeit fallen Arbeitsausfälle, die nicht vorübergehend sind. Auch Arbeitsausfälle, die zum normalen Betriebsrisiko gehören oder betriebsorganisatorisch notwendig sind (etwa Betriebsunterbrechungen wegen Reparaturarbeiten, Umbauten, Reinigungsarbeiten o.ä.). Auch saisonal bedingte Beschäftigungsschwankungen sind nicht anspruchsberechtigt.
Nicht anspruchsberechtigt sind zudem befristet angestellte Mitarbeitende (sie erhalten weiterhin den vollen Lohn) oder solche in einem gekündigten Arbeitsverhältnis. Auch Inhaber, Gesellschafter oder andere finanziell am Unternehmen beteiligte Personen haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung.
Wo muss man sich melden?
Ansprechpartner sind die einschlägigen kantonalen Amtsstellen; in der Regel sind diese bei der jeweiligen kantonalen Volkswirtschaftsdirektion angegliedert.
Wie viel beträgt die Kurzarbeitsentschädigung?
Die Entschädigung richtet sich nach der Höhe des reduzierten Pensums des Arbeitgebers. Wird also eine 100-Prozent-Stelle auf 50 Prozent reduziert, beträgt die Kurzarbeitsentschädigung 80 Prozent des wegfallenden Lohns (Rechenbeispiel). Die AHV/IV/ALV/EO-Beiträge werden weiterhin hälftig vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer bezahlt, massgebend ist der versicherte Lohn.
Wenn man bei Kurzarbeit krank wird: Welchen Lohn zahlt die Krankentaggeld-Versicherung?
Wird ein Arbeitnehmender während des reduzierten Arbeitspensums krank, haben die Krankentaggeldversicherer unterschiedliche Regelungen. Zumeist richten sich die Leistungen nach dem reduzierten Lohn, zuzüglich der entgangenen Entschädigung durch die Arbeitslosenversicherung. Auskunft darüber geben die AVB der Krankentaggeldversicherer.
Weiterführende Informationen gibt es hier