FM Monitor 2018: Facility-Management wird IT-lastiger

Wie viel kostet die Bewirtschaftung eines Quadratmeters im Büro? Antworten darauf liefert jeweils der FM Monitor, der dieses Jahr zum 17. Mal von pom+ Consulting AG, ein für Immobilien, Infrastrukturen und Organisationen tätiges Beratungsunter­nehmen, erstellt worden ist.

Der FM Monitor stellt jährlich die wichtigsten Zahlen der Facility Management- Branche zusammen. (Bild: www.pom.ch)

Der FM Monitor umfasst jeweils zwei unabhängige Studien: den «FM Monitor Benchmark» mit aktuellen Im­mobi­lienkennzahlen und den «FM Monitor Trendanalyse» mit den Top-Trends im FM-Markt. Befragt wurden dazu über 100 Expertinnen und Experten der Schweizer Immobilienwirtschaft. Kooperationspartner sind die ETH Zürich, die EPF Lausanne sowie die ­Zürcher Hochschule für An­gewandte Wissenschaften ZHAW. Basis der Kenn­zahlen bilden über 15 000 Objekte mit einer Gesamtgeschoss­fläche von knapp 72 Mio m2. Gemäss FM Monitor Benchmark belaufen sich etwa bei Büro- und Verwaltungsliegen­schaften die durchschnittlichen Bewirtschaftungskosten auf CHF 29.90/m2 (Eigentümer- und Nebenkosten). Bewirtschaftungskosten von Handelsliegenschaften sind mit CHF 28.40/m2 ähnlich hoch wie bei Büro- und Verwaltungsgebäuden. Güns­tig in der Bewirtschaftung sind Objekte, die für Industrie und Gewerbe genutzt werden. Die Kosten belaufen sich dort auf durchschnittlich CHF 21.20/m2.

Das Thema Verschmelzung von FM und IT im Jahresvergleich. (Grafik: www.pom.ch)

Flächenoptimierung verliert an Bedeutung

Bei den Trends stellte der dies­jährige FM Monitor wenig Verände-rung fest. «Die Top-10-Trends bleiben auch dieses Jahr stabil und weisen auf die langfristige Ausrichtung der Branche hin», heisst es dazu seitens der pom+. Lediglich die zunehmende Stan­dar­disierung von FM-Leistungs­ange­boten ist neu hinzugekommen, das Thema Flächenoptimierungen verliere hingegen an Bedeutung. Spitzenreiter ist auch dieses Jahr die Datenqualität. Denn nur mit verlässlichen Daten lassen sich Immobilien und Dienstleistungen steuern, sie sind Schlüsselfaktoren für Effizienzsteigerungen und Optimierungen. Auch die Bedeutung von GIS- und Navigationsdaten nimmt stetig zu. Parallel dazu werden Themen wie Big Data zur Auswertung grosser Datenbestände für den FM-Markt ständig wichtiger, wie die Einschätzung von immer mehr Befragten zeigt.

Energie-Management

Ein weiterer Befund des FM Monitor Benchmarks: Trotz dem Trend zur steigenden Energieeffizienz sind Ölheizungen in der Schweiz immer noch stark verbreitet. Pro Quadratmeter Energiebezugsfläche geben Ölheizungen 28 kg CO2 in die ­Atmosphäre ab. Das ist mehr als doppelt so viel wie bei einer Fernwärmeheizung. Zu diesem Ergebnis passt die in der Trendanalyse festgestellte Steigerung der Energieeffizienz als zunehmend wichtige Aufgabe im Facility-Management. So könnten etwa intelligente Energienetze den Energieverbrauch in Gebäuden messen, regeln, steuern und optimieren. Dabei entsteht eine Win-Win-Situation: Unter dem Strich folgt eine Steigerung der Kosteneffizienz und eine Verbesserung der Ökobilanz. Der Trend zum Einsatz von alternativen Energieträgern ist, trotz Annahme der Energiestrategie 2050 im Mai 2017, in der aktuellen Umfrage rückläufig.

Konvergenz von FM und IT

Nicht nur für das Energiemanagement spielen neue Technologien eine Rolle. Smart Buildings werden dazu beitragen, dass sich das Umfeld im Immobilienmanagement rasch in Richtung Digital Real Estate bewegen wird. Building Information Modeling (BIM) spielt auch für das Facility-Management zunehmend eine Rolle. Denn IT-Infrastrukturen (Sensoren, Smart Devices) werden verstärkt als Teil der Gebäudeinfrastruktur ge­sehen. Gleiches gilt für Services wie Helpdesks. Die Verschmelzung von ­Facility-Management mit IT erfolgt immer schneller, eine grosse Mehrheit der Befragten ist dementsprechend der Meinung, dass FM und IT teilweise oder sogar ganz zusammenwachsen werden. Die Notwendigkeit von organisatorischen Anpassungen ist bei zunehmender Konvergenz von FM und IT deshalb eine unabdingbare Voraussetzung, so ein Fazit des FM Monitor.

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