Flexibles Arbeiten: Keine Anzeichen für Rückfall in alte Muster

Nach einer Flexibilisierung von Arbeitszeit und -ort im Zuge der Corona-Pandemie befürchteten viele für 2022 die Rückkehr in alte Muster. Eine aktuelle Analyse von Schweizer Stellenausschreibungen des Job-Netzwerks XING deutet allerdings darauf hin, dass die neu gewonnenen Freiheiten im zurückliegenden Jahr nicht über Bord geworfen wurden.

Flexibles Arbeiten ist bei Arbeitgebern auch nach der Pandemie hoch im Kurs. Es ist keine Abkehr in alte Muster zu beobachten. (Bild: Pixabay.com)

Nachdem zwei Jahre Pandemie wie ein Brandbeschleuniger auf die Transformation der Arbeitswelt gewirkt haben, war 2022 ein Prüfstein dafür, ob die durch das Virus angestossenen Veränderungen langfristig Bestand haben. Eine Auswertung von Schweizer Jobinseraten auf dem XING-Stellenmarkt ergab für die statistischen Marker zu flexiblen Arbeitszeiten und zu Homeoffice keinen allgemeinen Abwärtstrend. Die Werte befanden sich im Januar und im November 2022 jeweils auf einem vergleichbaren Niveau, nachdem sie in den beiden Vorjahren tendenziell gestiegen sind. Befürchtungen, dass Unternehmen Homeoffice-Möglichkeiten und flexibles Arbeit nach der Pandemie wieder rückgängig machen, werden durch die Datenanalyse nicht bestätigt.

Unternehmen setzen weiter auf flexibles Arbeiten

Eine frühere Studie des XING Mutterkonzerns NEW WORK von Anfang 2022 hatte ergeben, dass die Erwartungen von Arbeitnehmenden hinsichtlich Homeoffice-Möglichkeiten die tatsächlichen Pläne der Unternehmen deutlich übertrafen. Werden den Arbeitnehmenden ihre während der Corona-Krise gewonnenen Freiheiten wieder weggenommen, so riskieren Unternehmen auf dem hart umkämpften Kandidatenmarkt rasch ins Hintertreffen zu geraten. Die Resultate der aktuellen Datenanalyse geben Anlass zur Hoffnung, dass sich die Unternehmen dieses Risikos bewusst sind und flexible Arbeitsformen beibehalten.

Jobinserate für Kunst, Kultur und Sport legen zum Jahresende zu

Die Datenanalyse von XING zog auch einen Vergleich der Anzahl neu ausgeschriebener Stellen zwischen Anfang und Ende Jahr. Die Marker für Jobinserate mit flexiblen Arbeitszeiten und Homeoffice blieben 2022 insgesamt stabil. Im Vergleich zum Jahresstart gab es im November vor allem im Bereich Kunst, Kultur und Sport mehr Stellenausschreibungen. Den stärksten Rückgang verzeichnete die Telekommunikationsbranche. Das Ranking der Branchen, in denen mehr neue Jobs geschaffen wurden, präsentiert sich wie folgt:

  1. Kunst, Kultur und Sport
  2. Automobil und Fahrzeugbau
  3. Konsumgüter und Handel
  4. Gesundheit und Soziales
  5. Tourismus und Gastronomie

Und in diesen Branchen wurden im November 2022 weniger neue Stellen auf der Plattform publiziert als im Januar 2022:

  1. Telekommunikation
  2. Medien und Verlage
  3. Versicherungen
  4. Internet und IT
  5. Banken und Finanzdienstleistungen

Für die Untersuchung hat das Job-Netzwerk XING Schweizer Stelleninserate auf der eigenen Plattform (https://xing.com/jobs) für das Jahr 2022 statistisch ausgewertet. Im Durchschnitt waren monatlich rund 110’000 Schweizer Jobs im XING Stellenmarkt abrufbar. Als Marker für die Entwicklung von Stellen mit Homeoffice-Möglichkeit und flexiblen Arbeitszeiten wurde jeweils der prozentuale Anteil von neu publizierten Ausschreibungen mit den entsprechenden Begriffen im Job-Titel oder Stellenbeschrieb betrachtet.

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