Biodiversitäts- und die Klimakrise hängen zusammen

Die Biodiversitäts- und die Klimakrise hängen zusammen und verstärken sich gegenseitig. Umso wichtiger sei es, die beiden Krisen integral anzugehen, schreiben Forschende in einem neuen Faktenblatt der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz. Viele Massnahmen wie die Reduktion des CO2-Ausstosses sowie Schutz und Renaturierung von Ökosystemen wirken gegen beide Krisen.

Biodiversitäts- und Klimakrise
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Die Biodiversitäts- und die Klimakrise verstärken sich gegenseitig. So ist der Klimawandel aktuell die drittwichtigste Ursache für den Verlust der Biodiversität; ab 2050 gar die wichtigste. Umgekehrt sind Ökosysteme enorme Kohlenstoffreservoirs und wichtige CO2-Senken. Die Vegetation und die Ozeane nehmen etwa die Hälfte des freigesetzten Kohlenstoffs durch die Verbrennung fossiler Energieträger und Landnutzungsänderungen wieder auf. Der Kampf gegen den Klimawandel und der Erhalt und die Förderung intakter Ökosysteme wirken sich deshalb grundsätzlich positiv auf beide Krisen aus. Das hat die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) kürzlich mitgeteilt

Ein Beispiel ist der Moorschutz

Moore bedecken 3 Prozent der globalen Landfläche, speichern laut SCNAT aber ca. 21 Prozent des Bodenkohlenstoffs. Dies sei etwa doppelt so viel wie der gesamte Kohlenstoff in Form von CO2 in der Atmosphäre. In der Schweiz würden Moore 0,5 Prozent der Fläche bedecken und 25 Prozent der gefährdeten Pflanzenarten beherbergen. Eine Wiedervernässung von Moorböden fördere die Biodiversität und dämpfe den Klimawandel und seine Folgen. Auch bei vielen weiteren Massnahmen – richtig umgesetzt – sei eine Win-Win-Situation möglich, so der SCNAT. Bei der Umstellung auf erneuerbare Energien etwa sollen bereits genutzte Flächen stark priorisiert, Kleinwasserkraftwerke nur in Ausnahmefällen gefördert und der Bergbau nachhaltig ausgerichtet werden.

Es brauche systemisches Denken und Handeln, um Synergien zu erkennen und Zielkonflikte zu minimieren, sagen die Forschenden. Besonders wirkungsvoll seien Massnahmen, die die nachhaltige Lebensweise in der Schweiz fördern. Konkret schlagen die Forschenden verschiedene Ansätze vor. Dazu gehören gemäss SCNAT der Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft genauso wie Umweltvorgaben für den Finanzsektor sowie der Ab- und Umbau von klima- und biodiversitätsschädigenden Subventionen. Zudem sollen die Dekarbonisierung vorangetrieben, Landnutzungskonflikte überwunden, der Konsum von Fleisch und Milchprodukten gesenkt und die Mittel für den Naturschutz erhöht werden, wie das Gremium abschliessend schreibt.

Quelle: SCNAT

Das erschienene Faktenblatt «Klima und Biodiversität gemeinsam schützen» ist als PDF auf Deutsch, Französisch und Englisch online verfügbar à Link zum Faktenblatt

 

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