Weltnormentag 2020: Wo uns Normen schützen

"Protecting the planet with standards", heisst das Motto zum Weltnormentag 2020 der Internationalen Organisation für Normung (ISO). Sie hat ihren Gedenktag am 14. Oktober 2020 unter das Thema Umweltschutz gestellt.

 

Der Weltnormentag, englisch World Standards Day, wird jährlich am 14. Oktober begangen. Es ist ein Gedenktag, der von der Internationalen Organisation für Normung (ISO), der International Electrotechnical Commission (IEC) und der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) ins Leben gerufen wurde. (Bild: Unsplash)

In der Pressemitteilung zum Weltnormentag 2020 steht ein zentraler Satz: «Um den menschlichen Einfluss auf unseren Planeten zu verringern, brauchen wir den politischen Willen, konkrete Massnahmen und die richtigen Instrumente. Internationale Normen sind ein solches Instrument.» Doch lässt sich unsere Welt mit Normen schützen? Geht das? Das Motto kommt jedoch von der ISO mit Sitz in Genf.

Normen sind volkswirtschaftlich wichtig

Über die vielen Normen, die wir beachten sollen, wundern oder ärgern wir uns gelegentlich. Meist jedoch sind wir froh, dass Dinge genormt sind. So z. B., dass wir einheitliche Telefon- und Internetstandards haben, dass wir einheitliche Masse haben, dass Kabel und Stecker übereinstimmen, dass Schrauben und Muttern zusammenpassen, Rohre und Rohrverbinder dicht sind und dass die Ziegel beim Hausbau gleich gross sind.

Normen sind nicht einfach nur Vorschriften, auch wenn wir sie manchmal so empfinden. Standardisierte Vorgaben oder Gepflogenheiten sind volkswirtschaftlich bedeutsam und nützlich. Überall, wo Menschen zusammenarbeiten, macht es Sinn, dass Produkte einheitliche Maße und Schnittstellen haben und zusammenpassen. Nationale und internationale Normen sind gewissermassen die Sprache des Welthandels.

Weltnormentag für den Umweltschutz

Jedes Jahr wird am 14. Oktober der Gründung der Internationalen Organisation für Normung (ISO – International Organization for Standardization) gedacht. Und jedes Jahr steht der Gedenktag unter einem bestimmten Motto. Dieses Jahr ist es der Schutz des Planeten Erde.

Die Erde, sagt ISO, sei wie ein Schiff voller Leben in der Weite unseres Sonnensystems. Das Leben auf der Erde hängt von der Energie ab, die von der Sonne kommt. Im letzten Jahrhundert haben jedoch menschliche und grossflächige industrielle Aktivitäten unserer modernen Zivilisation Treibhausgase, Abfälle und Chemikalien produziert, die es in dieser Art und Menge vorher nicht gab und die nun die Existenz des Planeten Erde bedrohen. Doch nicht nur die Chemikalien, auch unser Umgang mit tierischer Nahrung und die Corona-Pandemie weisen uns dieses Jahr unübersehbar und schmerzlich auf die Bedrohung hin.

Was tun gegen den Klimawandel?

Überall auf der Erde spüren wir die negativen Auswirkungen auf unser Klima und damit auf alle Lebensformen. Auch wenn es Menschen, ja sogar Nationen gibt, die es noch immer nicht wahrhaben wollen: Die Erde heizt sich auf, wir haben Extremwetterlagen, mehr Trockenheit und Dürre, mehr Überschwemmungen, mehr Wirbelstürme und mehr heftige Starkregen. Gleichzeitig erfordern das weltweite Bevölkerungswachstum und eine zunehmende Verstädterung den verantwortungsvollen Umgang mit begrenzten Ressourcen. Der Verzehr von Wildtieren aus Urwaldgebieten ist – wie wir durch das Auftauchen immer neuer Viren erkennen – nicht die Lösung. Rette sich wer kann! Doch wohin?

Normen zum Schutz von Umwelt, Luft, Wasser

Um die negativen Auswirkungen des Menschen auf unseren Planeten zu verringern, brauchen wir den politischen Willen, konkrete Massnahmen und die richtigen Instrumente. Dazu gehören auch internationale Standards, sagt die ISO. Die internationalen Normen von IEC, ISO und ITU, die europäischen Normen und viele nationale Normen und andere Gütezeichen beschäftigen sich mit technischen Herausforderungen und passenden Lösungen. Die internationalen Standards tragen dazu bei, Fachwissen und Expertenwissen in Industrie- und Entwicklungsländern gleichermassen zu teilen.

Normen decken auch die vielfältigen Aspekte der Energieeinsparung, der Wasser- und Luftqualität ab. Normen gibt es für fast alle Branchen, für Produkte und Dienstleistungen. Der Baubereich zum Beispiel hat viele Schnittstellen und Möglichkeiten für den Schutz von Umwelt, Gewässer und Luft. Für die weltweiten Bemühungen zum Schutz des Planeten brauchen wir nicht nur, aber auch Normen. Sie legen standardisierte Protokolle und Messmethoden fest – auch über politische und sprachliche Grenzen hinweg.

ISO ist überzeugt, dass die breite Anwendung international anerkannter Normen mit dazu beiträgt, die Umweltauswirkungen industrieller Produktion und Prozesse zu verringern, die Wiederverwendung begrenzter Ressourcen zu erleichtern und die Energieeffizienz zu verbessern.

Mehr zu ISO und zum Internationalen Normentag erfahren Sie auf den Internetseiten von ISO https://www.iso.org/world-standards-day.html

 

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