Exportstimmung bei Schweizer KMU schwächt sich leicht ab
Die Exportstimmung bei Schweizer KMU schwächt sich weiter ab, bleibt insgesamt aber positiv. Für das 2. Quartal erwarten 47% aller KMU steigende Exporte, während 38% von einer Stagnation ausgehen.
Die aktuelle Umfrage von Switzerland Global Enterprise (S-GE) zur Exportstimmung wie auch das Credit Suisse Exportbarometer bestätigen den Abwärtstrend der Vormonate bei der Exportstimmung. Grund für die leicht abgeschwächten Erwartungen der KMU dürften in erster Linie die Anzeichen für einen anhaltenden Rückgang des Industriewachstums in Europa und insbesondere in Deutschland sein. Gleichwohl sehen S-GE und Credit Suisse die Umfrageergebnisse und als Rückkehr zur Normalität.
Für Schweizer Qualität wird gerne bezahlt
Schweizer KMU nennen «Swissness» einen zentralen Erfolgsfaktor bei der Internationalisierung. Ein Grossteil der befragten KMU gibt an, dass ausländische Kunden ihre Qualität schätzt und viele bereit seien, dafür mehr zu bezahlen. Für den Unternehmensstandort Schweiz sprechen aus KMU-Sicht die wirtschaftliche und politische Stabilität. Sascha Jucker, Ökonom bei der Credit Suisse, sagt: «Auch wenn sich die Exporterwartungen für die Schweiz leicht abschwächen, bleibt die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten intakt. Der verschlechterten Industriestimmung in Europa steht zudem die etwas stabilere Stimmung in den USA gegenüber. Die Aussichten für die Schweizer Exportwirtschaft bleiben daher gut.»
„Kein Grund zur Sorge“
Alberto Silini, Leiter Beratung bei Switzerland Global Enterprise (S-GE), stellt fest: «Die Abschwächung der Exportstimmung ist kein Grund zur Sorge. Vielmehr geht es für die Ex-porteure nun darum, sich in den verschiedenen Märkten langfristig zu positionieren. Schweizer Qualität ist ein Trumpf, den sie dabei ausspielen können.»
Der mit Abstand wichtigste Exportmarkt ist und bleibt gemäss des aktuellen Exportbarometers in jeder Hinsicht Deutschland. Dahin wollen 81% der befragten KMU in den nächsten sechs Monaten Waren oder Dienstleistungen ausführen. Mit 63% der Nennungen folgt Frankreich abermals auf Platz zwei, gefolgt von den USA mit 60% der Nennungen. Mit 55% kommt Österreich auf Platz vier, gefolgt von Italien und China mit je 50%. Den siebten Rang belegt mit 47% Spanien, Polen folgt mit 44%. Was neue Exportmärkte anbelangt, gaben 16% der befragten KMU an, im nächsten Halbjahr neu in China aktiv werden zu wollen. Mit 14% folgt Indien, 11% visieren Japan und die Vereinigten Arabischen Emirate an, und 10% nannten Russland und Indonesien als neue Destination. 9% der KMU wollen neu nach Südamerika beziehungsweise in die Golfstaaten exportieren.
Quelle: Switzerland Global Enterprise