Urbane Mobilität im Fokus
Neben dem Schwerpunktthema "Mobilität" liefert die "Statistik der Schweizer Städte 2017" Informationen und Fakten zu Themen wie "Bevölkerungsentwicklung", "Arbeit und Erwerb", "Finanzen" oder "Bildung" aus 172 Städten und städtischen Gemeinden der Schweiz. Das Jahrbuch wird zum zweiten Mal gemeinsam vom Schweizerischen Städteverband und dem Bundesamt für Statistik herausgegeben.
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Mobilität und Verkehrsinfrastrukturen haben in der Schweiz eine hohe Bedeutung. Das zeigen eidgenössische Abstimmungen, wie diejenige über die Finanzierung und den Ausbau der Bahninfrastruktur FABI oder über die Schaffung eines Fonds für die Nationalstrassen und den Agglomerationsverkehr NAF. Da ein Grossteil des Verkehrs in Städten und Agglomerationen anfällt, trägt eine nachhaltige und funktionale Verkehrspolitik im urbanen Raum entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit und zur Lebensqualität des ganzen Landes bei.
In den letzten vierzig Jahren haben sich die auf Strasse und Schiene zurückgelegten Personenkilometer verdoppelt. Ein Grossteil dieses Personenverkehrs wickelt sich im urbanen Raum ab. Die „Statistik der Schweizer Städte 2017“ liefert Daten zu verschiedenen Aspekten der urbanen Mobilität, so zur Haltestellen- oder Pendlerdichte.
Hohe Pendleranteile
Bei der Wahl des Verkehrsmittels beim Pendeln kommt der öffentliche Verkehr (öV) schweizweit auf 30 %, während der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) 54 % beträgt. In den Städten und städtischen Gemeinden kommt der MIV bei den Gemeinden mit einer Bevölkerung von weniger als 10‘000 Personen auf 51 %. Mit zunehmender Bevölkerung nimmt der MIV-Anteil ab:
In den Grossstädten pendeln nur noch 25 % mit dem Auto. Dagegen liegt der öV-Anteil in den Grossstädten bei 53 %. Den höchsten öV-Anteil findet sich in Zürich (65 %), Bern (55 %), Thalwil (53 %), Basel (52 %) und Lausanne (52 %).
Motorisierungsgrad und Haltestellendichte
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs führte zumindest in den Grossstädten auch zu einem Rückgang des Motorisierungsgrades. Während 2007 dort auf einen Einwohner noch 0,42 Personenwagen kamen, waren es 2015 nur noch 0,37. Dies entspricht einem Rückgang von 12 %. In den anderen Gemeindegrössenklassen ist der Motorisierungsgrad seit 2007 jedoch gestiegen.
Den grössten Anstieg verzeichneten die Städte mit 50 000 bis 99 999 Einwohner/-innen und Gemeinden mit einer Einwohnerzahl zwischen 15 000 und 19 999. In den mittelgrossen Städten stieg der Motorisierungsgrad seit 2007 um 0,05 Fahrzeuge pro Einwohner/in (von 0,43 auf 0,48 Personenwagen pro Einwohner/in), respektive um 0,03 (von 0,51 auf 0,54) in den Kleinstädten.
Am meisten PWs in Cham/ZG
Am meisten Personenwagen pro Einwohner finden sich in Cham (0,77), Urdorf (0,76), Freienbach (0,75), und Schlieren (0,73). Auf der anderen Seite der Skala befinden sich Basel (0,33), Zürich (0,35), Lausanne und Genf (je 0,37). Dem Schweizer Durchschnitt von 0,53 Autos pro Person am nächsten kommen Baden und Arosa.
Weitere Fakten – beispielsweise über die unterschiedlichen Lohn- und Geschlechteranteile von Herr und Frau Schweizer – finden Sie in diesem PDF des Bundesamts für Statistik.