KMU Swiss Forum fordert Mut zu Veränderungen

Der 15-Jahr-Jubiläumsanlass startete mit der Eröffnungsrede der Bundespräsidentin und endete mit einem Überraschungsgast. Über 500 Gäste aus der ganzen Schweiz tauschten sich zum Thema «Veränderung – die stetige Konstante» am 23. März im Kongresszentrum Trafo in Baden aus. Welche Veränderungen kommen auf Unternehmer zu und wie gehen sie damit um?

Gut gelaunte Gäste des 15. KMU Swiss Forum: Bundespräsidentin Doris Leuthard und Gastgeber Armin Baumann (rechts) sowie Moderator Hugo Bigi (ganz rechts aussen).

Das KMU Swiss Forum gehört zu den bedeutendsten Wirtschaftsanlässen der Deutschschweiz. Das Programm des diesjährigen Jubiläumsanlasses stiess auf grosses Interesse – über 500 Gäste aus Politik und Wirtschaft nahmen teil. Das Tagesprogramm war gespickt mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten. Sie diskutierten und beleuchteten das Thema «Veränderung – die stetige Konstante» aus verschiedenen Perspektiven. Durch den Anlass führte Hugo Bigi. Er sei derselbe wie vor 15 Jahren, aber nicht mehr der gleiche, betonte der Moderator gutgelaunt zu Beginn des Programms.

Armin Baumann, Initiant des KMU Swiss Forum und CEO von KMU Swiss AG betonte in seiner Begrüssungsrede, dass die Stimmung bei den Schweizer KMUs erfreulich sei. «Schweizer KMUs schaffen vermehrt Arbeitsplätze und bilden auf diese Weise das Rückgrat der Wirtschaft», so Armin Baumann. «Die Veränderung ist da. Immer und überall. Es ist wichtig, sie zu erkennen und als Chance zu nutzen». Diese Aussage bestärkt auch Bundespräsidentin Doris Leuthard in ihrer Eröffnungsrede.

Bundespräsidentin plädiert für Investitionen in die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte

Nach zwölf Jahren beehrt die Bundespräsidentin zum zweiten Mal das KMU Swiss Forum als Gastrednerin. Als Vorsteherin des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) ist Doris Leuthard täglich konfrontiert mit Veränderungen. Seit der Finanzkrise im 2008 ist die Schweiz in stetiger Veränderung, welche mit viel Unsicherheit begleitet wird. «Dennoch ist unser Land weltweit die einzige Konstante. Trotz Krise konnte die Schweiz Schulden abbauen und weist stabile Wachstumszahlen auf», erläutert die Bundespräsidentin erfreut. Das zeige, dass die hiesige Unternehmenslandschaft durchaus fähig sei, sich in schwierigen Zeiten anzupassen. Die Landesregierung sei überzeugt, dass sie bei Aus- und Weiterbildung noch mehr unterstützen könne mit einem Teilbetrag aus den Überschüssen des Staatsbudgets. «Aber Ideen für Veränderungen müssen die KMUs selber haben», betonte Doris Leuthard.

«From the root to the fruit»

Bruno Aregger hat gelernt, seinen Geist für Veränderungen zu sensibilisieren und zu öffnen. Aufgewachsen in einer Unternehmerfamilie war er stark beeinflusst durch den Trieb, alles selbst zu erledigen und an die Hand zu nehmen. Er ist Gründer von APPLETREE Think Thank und hält heute Vorträge über Unternehmenswerte. Aregger riet den Teilnehmenden, dass sie sich in der heutigen Zeit über ihre Werte bewusst werden. Die Mitarbeiter sind ein wichtiges Gut. Es lohnt sich als Unternehmer, in seine Mitarbeiter zu investieren. Er verglich ein KMU mit einem Apfelbaum und dem Kreislauf. Besitzt der Baum ein gutes Wurzelwerk (Mitarbeitende, Führungskräfte und Inhaber), so wirft der Apfelbaum eine höhere Ernte ab.

Bruno Aregger rief die anwesenden Unternehmer dazu auf, mehr in die Mitarbeitenden zu investieren.

Mit E-Gitarren die Welt revolutionieren

Die Jungunternehmer Silvan Küng und Pirmin Giger von Relish Brother AG sind Jugendfreunde. Aufgrund ihrer Leidenschaft zur Musik und zur Gitarre gründeten sie vor vier Jahren ihr Startup. Seitdem mischen sie mit neuartigen, qualitativ hochwertigen E-Gitarren den internationalen Markt erfolgreich auf und produzieren 600 Instrumente. Mit der Premium-Gitarre «Jane» ist ihnen ein erster Wurf gelungen, das in der Musikwelt neue Standards setzt. Namhafte Gitarristen wie Philipp Fankhauser oder Phil Campell von Motörhead sind begeistert von diesem Spitzenprodukt. «Dank unserer Neugierde auf Veränderungen haben wir es geschafft, nebst Schokolade und Uhren Gitarren zu einem wichtigen Exportgut der Schweiz zu etablieren», sagte Silvan Küng stolz. Nicht der Verdienst stand im Vordergrund, sondern die Freude und Leidenschaft Neues zu kreieren.

Erfolgreicher Jungunternehmer: Pirmin Giger baut mit seinem Jugendfreund Silvan Küng Gitarren für namhafte Musiker.

Der Mann hinter der Bühne

Liebe, Lust und Leidenschaft! Diese Eigenschaften prägten Freddy Burger, Inhaber der Freddy Burger Management Gruppe, zeitlebens. Er ist ein bejahender Machertyp, der stets seine Entscheidungen auf «Hirn, Bauch und Herz» prüfte. Ihm seien Werte sehr wichtig, und er verwies auf das Referat von Bruno Aregger. Er selbst hatte mit Udo Jürgens am Anfang ihrer Zusammenarbeit einen Baum gepflanzt. Dieser Baum ist heute als Hintergrundbild auf dem Handy von Freddy Burger verewigt – als Erinnerung an eine langjährige, treue Freundschaft.

Sprach am KMU Swiss Forum über seine Erfahrungen und was er daraus gelernt hat: Freddy Burger.

«Ich lernte aus den Erfahrungen, fiel hin, rappelte mich auf und startete von Neuem», erzählte der 71-Jährige. Er habe gelernt, mit Veränderungen umzugehen. Bis auf eine, gegen die er sich heute noch sträubt. Mit der Digitalisierung könne er nichts anfangen, verriet der Unternehmer. «Auf meinem Pult steht kein Laptop und ich schreibe keine Kurznachrichten oder Mails.» Auf die Frage von Moderator Hugo Bigi, wie er die anfallenden Arbeiten bewältige, antwortete Freddy Burger verschmitzt: «Ich habe zwei Assistentinnen, die diese Arbeiten für mich erledigen.» Heiteres Gelächter ging durch die Sitzreihen.

Heute der Bösewicht, morgen der Komödiant

Er weiss am besten mit Veränderungen umzugehen: Schauspieler Anatole Taubman. Sein Beruf bringt Herausforderungen mit sich, spielte er doch bereits in mehr als 90 Kino- und Fernsehproduktionen die Haupt- und Nebenrolle. Mit viel Witz und Charme erzählte er aus seinem Berufsalltag. Er war unter anderem Priester, Liebhaber, Krieger und Gerichtsmediziner. «Am liebsten spiele ich aber einen Bösewicht», verrät er schmunzelnd. Die Frage, ob er Angst habe, dass er plötzlich keine Aufträge mehr erhalten könnte, verneinte Taubman: «Es ist wichtig, dass ein Schauspieler hungrig und mutig bleibt.» Nur so könne er Chancen nutzen.

Schauspieler Anatole Taubman im Gespräch mit Moderator Hugo Bigi.

Überraschung – Ein musikalischer Leckerbissen

Weitere namhafte Referenten unterhielten am Jubiläums-KMU Swiss Forum die Gäste mit spannenden Inhalten zur Mobilität und globalen Veränderungen. Nach einem Rückblick von Armin Baumann und Hugo Bigi auf die vergangenen 15 Jahre setzte Überraschungsgast und Soul-Sängerin Nubya dem Jubiläumsforum einen krönenden Abschluss. Die Basler Sängerin gab drei ihrer Lieder zum Besten und sang von Mut, Stärke und Veränderungen.

Weitere Informationen: www.kmuswiss.ch

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