Zusammenschluss in der Abfallwirtschaft

Die Firmen SRS (Swiss Recycling Services) und Helvetia Environnement, die in den Bereichen Abfallsammlung, -trennung und -verwertung für Gemeinden, Industrieunternehmen, KMU und Privathaushalte tätig sind, kündigen ihren Zusammenschluss an. Die entstandene Helvetia Environnement Gruppe will künftig auf dem gesamten Schweizer Markt präsent sein und erreicht nun die kritische Grösse, um die erforderlichen Investitionen für eine industrielle Wertstoffbewirtschaftung aufzubringen.

Die Entsorgungsunternehmen SRS und Helvetia Environnement schliessen sich künftig zusammen.

Bereits wenige Monate nach den ersten Gesprächen kündigten die Firmen Helvetia Environnement und SRS am 22. Februar 2017 die Einigung über ihren Zusammenschluss an. Das Bündnis macht aus den beiden grössten Akteuren der Romandie nun den landesweiten Branchenführer der Abfallwirtschaft. SRS zählt künftig mit Transvoirie, Sogetri und Leman Bio Energie zu den Tochterfirmen der Helvetia Environnement Gruppe.

Das Management von SRS wird in die Geschäftsleitung von Helvetia Environnement eingegliedert. Mittelfristig wird diese Kooperation Synergien zwischen den vier Tochterfirmen mit Blick auf die geografische Präsenz, die Optimierung der Abfallsortieranlagen und die Reduktion von Co2-Emissionen dank Verwendung von Biokraftstoffen aus Abfällen erlauben.

Die in der Romandie bereits gut etablierte Helvetia Environnement Gruppe wird nun landesweit mit Agenturen in Basel und Solothurn sowie dank eines Partnernetzwerks in den Kantonen Bern, Zürich und im Tessin tätig sein. Die Gruppe und ihre Tochterunternehmen beschäftigen heute 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Tag für Tag 17’000 Kunden bedienen, darunter grosse Industrieunternehmen und 490 öffentliche Körperschaften. 2017 wird mit einem Umsatz von über CHF 120 Mio. gerechnet.

Helvetia Environnement hat eine signifikante Kapitalaufstockung durchgeführt, an der sich die Gründungsaktionäre sowie zwei weitere Aktionäre beteiligt haben. Es ist einerseits die UBS Clean Energy Infrastructure Switzerland KGK als bereits bestehende Aktionärin, beraten durch Fontavis AG in Baar, und andererseits ein neuer Schweizer Partner, der Fonds Reichmuth Infrastruktur Schweiz KGK. Dieser Fonds wird von der Reichmuth & Co Investment Management AG verwaltet, die ihren Sitz in Luzern hat.

Verändertes Marktumfeld

Beide Firmen haben sich für diesen Zusammenschluss entschieden, um für die zunehmende Konzentration der Abfallwirtschaft in der Schweiz gewappnet zu sein. Seit ihrer Gründung haben sich sowohl Helvetia Environnement als auch SRS teilweise dank externen Wachstums, d.h. durch Eingliederung lokaler Firmen, weiterentwickelt.

Die Verknappung der natürlichen Ressourcen und die immer strengeren Bestimmungen machen das Sammeln, Trennen und Verwerten von Abfällen ständig komplexer. Daher sind umfangreiche Investitionen für qualifiziertes Personal und spezialisierte Teams zunehmend unerlässlich. Dieser Sektor erfordert weitreichende Fachkompetenzen und beträchtliche finanzielle Kapazitäten, um die Erwartungen der Gemeinden, Industrieunternehmen und KMU in der Schweiz zu erfüllen. Ob Industrieabfälle wie Bauschutt, Alteisen, Holz und Pappe oder Bioabfälle: jede Tochterfirma benötigt eine spezifische Logistik und besondere Fachkompetenzen, um das Material zu sortieren und zu den geeigneten Recyclingzentren zu transportieren.

So wird die Komplementarität beider Unternehmen mit Blick auf Tätigkeitsfelder und geografische Präsenz den Aufbau eines noch umfassenderen Serviceangebots erlauben. Zudem wird die neue Grösse der Gruppe das Innovationsvermögen stimulieren und die Beziehungen zu den Behörden und Gebietskörperschaften stärken.

Gemeinsame Werte

Bei diesem Zusammenschluss steht auch der menschliche Aspekt im Fokus, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Helvetia Environnement und von SRS verbinden starke gemeinsame Werte. Diese kommen bei ihrer Arbeit durch drei Komponenten der nachhaltigen Entwicklung zum Ausdruck:

  • Umweltkomponente: Förderung von verantwortungsvoller Trennung, Recycling und Verwandlung von Abfällen in neue Wertstoffe oder Energie, Eindämmung von Treibhausgasemissionen
  • Wirtschaftliche Komponente: Schonung der natürlichen Ressourcen durch vermehrte Nutzung von Abfallressourcen und Erzeugung alternativer Energie (Biokraftstoff)
  • Soziale Komponente: Verbesserung der Ausbildung, der Arbeitsbedingungen und der Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Beitrag zur beruflichen Wiedereingliederung.

In ihrer täglichen Arbeit haben beide Unternehmen aktiv zum Aufbau eines Kreislaufwirtschaftsmodells beigetragen, das sie nun landesweit anwenden wollen.

Vincent Chapel, CEO von Helvetia Environnement, erklärte: „Dieser Zusammenschluss stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Helvetia Environnement Gruppe. Das Unternehmen beweist seine Fähigkeit vorausschauend zu denken und stärkt seine Kapazität den zukünftigen Herausforderungen der Abfallwirtschaft gerecht zu werden:  Einrichtung von automatisierten Sortierwerken, Optimierung der bestehenden Verwertungsmöglichkeiten und Erhöhung der Trennrate bei jedem Material. Wir möchten dank unserer neuen Stärke einen wesentlichen Beitrag zu einer verwantwortungsvollen Wirtschaftstätigkeit leisten“.

Frank Blanpain, Direktor von SRS, bekräftigte: „Die Schaffung eines landesweiten Unternehmens erlaubt die gemeinsame Nutzung unserer Investitionen und die Verbesserung des Serviceangebots für unsere Kunden. Zudem wird der Zusammenschluss das Innovationsvermögen unserer Teams, die auf Ausschreibungen von Gemeinden und Unternehmen antworten, stimulieren. Wir werden effiziente Strategien der Abfallwirtschaft anbieten und dabei alle Umweltnormen strikte einhalten“.

Text: Voxia Communication/Michael Donath

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