Studie über ausuferndes „Data Hoarding“
Veritas Technologies, spezialisiert aufs Information Management, hat kürzlich eine Studie über „Data Hoarder“ präsentiert. Das Verhalten von IT-Führungskräften und Büroarbeitern wurde beim Speichern von Daten untersucht.
Fast die Hälfte der Befragten kennt weder die Bedeutung noch den Wert der Daten – ob sie gelöscht oder aufgehoben werden sollten.
Die Umfrage zeigt, dass sich rund 74 Prozent der Deutschen IT-Entscheidungsträger und über die Hälfte der Mitarbeiter, die sogenanntes „Data Hoarding“ betreiben, als regelrechte Daten-Messies einschätzen, damit schneiden die auch in der Schweiz aktiven Firmen noch relativ gut ab. Einige ausländische Unternehmen unterliegen einer regelrechten Datensammel-Wut.
Für den Veritas Datahoarder Report wurden 10‘000 IT-Führungskräfte und Büroarbeiter aus 13 Ländern befragt. Die Quintessenz: Data Hoarding ist ein globales Phänomen, bei dem bisweilen der gesunde Menschenverstand aussetzt. 72,5 Prozent der weltweit Befragten gaben zu, auch Daten zu speichern, die ihnen selbst oder ihrem Unternehmen schaden könnten. Einige Beispiele hierfür:
- Bewerbungen an andere Unternehmen
- Unverschlüsselte Geschäftsgeheimnisse
- Peinliche Korrespondenz mit Kollegen.
Es heisst jedoch, dass deutsche Firmen hier wesentlich vorsichtiger sind. Trotzdem geben mit 64,5 Prozent mehr als die Hälfte zu, solche Daten gespeichert zu haben. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich höher.
Unternehmenskultur fördert Hoarding
Doch die Entwicklung zum Daten-Messie ist nur zum Teil selbstverschuldet. Oft wird dieses Verhalten von der Unternehmenskultur gefördert. 76 Prozent der deutschen IT-Führungskräfte halten ihr Unternehmen als Ganzes für einen Daten-Messie. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, den Überblick zu behalten und Daten mit Sinn und Verstand zu löschen. 68 Prozent der befragten Büroarbeiter hierzulande haben schon einmal versucht, Dateien zu sortieren und zu löschen, sind aber an der schieren Menge gescheitert.
Fast die Hälfte der Befragten kennt ausserdem weder die Bedeutung noch den Wert der Daten und weiss nicht, ob sie gelöscht oder aufgehoben werden sollten.
Wenn Datensammeln gefährlich wird
Ein Problem ist die grosse Anzahl privater Dateien auf Unternehmensservern. Fast alle befragten Daten-Messies – 94 Prozent der Mitarbeiter und 97 Prozent der Entscheidungsträger – speichern persönliche Daten wie alte Fotos, Musik oder lustige Videos auf Firmensystemen ab. „Es kommt noch schlimmer: Mitarbeiter laden alles auf den gleichen Server ab – von privater Musik und Fotos bis hin zum Urlaubsvideos. Wenn die Daten von der IT-Abteilung falsch opder gar nicht verwaltet werden, kann das ernsthafte Folgen für die Integrität der Marke, saftige Geldstrafen und regulatorische Untersuchungen nach sich ziehen“, meint Stefan Henke, Managing Director DACH Region bei Veritas Technologies.
Unternehmen sollten spätestens bis Mai 2018 reagieren. Dann endet die Übergangsphase der neuen europäischen Datenschutzgrundverordnung. Wer gegen diese Verordnung verstösst, unwissentlich oder bewusst, dem drohen hohe Strafen. Die Sanktionen können sich auf bis zu vier Prozent des weltweiten Bruttoumsatzes oder 20 Millionen Euro belaufen.
Detaillierte Informationen über das Data Genomics Project bei Veritas finden Sie unter diesem Link