ISO feiert 70. Jubiläum
Die Internationale Organisation für Standardisierung ISO blickt auf eine 70-Jährige Geschichte zurück. Die Organisation entstand kurz nach dem 2. Weltkrieg aus einer internationalen Konferenz zur Normung - und sollte zum Wiederaufbau beitragen.
Im Jahr 2017 feiert die ISO ihr 70-jähriges Jubiläum. Die Geschichte der Internationalen Organisation für Standardisierung geht auf das Jahr 1946 zurück: Delegierte aus 25 Ländern trafen sich, um die Zukunft der Standardisierung zu besprechen. Ein Jahr später, am 23. Februar 1947, wurde ISO offiziell gegründet.
In der Nachkriegszeit sahen die Gründer die Internationalen Standards als Schlüssel des Wiederaufbaus. Im Jahr 1947 war der Zweck der jungen Organisation, die Koordination und die Vereinheitlichung von internationalen Standards voranzutreiben. Bis dahin waren nationale Standards die Norm. Die Gründer öffneten die Organisation für jedes Land, das teilnehmen wollte – und zwar mit gleichen Rechten und gleichen Pflichten für alle.
Diese Prinzipien gelten bis heute. Im Jahr 2017 zählt die ISO 163 Mitglieder. Die Standardisierung ist heute weit fortgeschritten und deckt fast alle Aspekte von Technologie und Wirtschaft ab.
Die erste Norm
Nach der Gründung der Organisation wurden 67 Expertengruppen (Fachausschüsse) in spezifischen technischen Bereichen wie Schraubengewinde, Meerestechnik, Lebensmittel, Textilien, Lacke und Laborgeräte mit dem Auftrag zur Entwicklung internationaler Standards eingerichtet. Dies führte 1951 zur ersten ISO-Norm (damals „Empfehlungen“ genannt), zur ISO / R1: 1951, der Standard-Referenztemperatur für industrielle Längenmessungen.
Seitdem hat sich das ISO-Portfolio um über 22’000 Standards erweitert, die alle wichtigen technologischen, ökologischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die in der Welt stattgefunden haben, unterstützen.
„Seit 70 Jahren hat ISO Standards gemacht, die unsere Geschichte geprägt haben und die weltweit grössten Innovationen begleitet haben. Von der Standardisierung von Werkstoffen, Komponenten und Ausrüstungen für die Luft- und Raumfahrtindustrie bis hin zur Messung von Umweltschadstoffen, von der Etablierung eines Managementsystems zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit in der Lieferkette bis hin zur Schaffung von Leitlinien für die Interaktion von Mensch-Roboter, wurde die Notwendigkeit einer internationalen Normung stets mit den Bedürfnissen der Industrie und Gesellschaft entwickelt“, sagt ISO-Präsident Dr. Zhang Xiaogang.
Erweiterung der Community
ISO hat im Laufe der Jahre hart gearbeitet, um den Kreis der Stakeholder mit Organisationen und Anwendern beispielsweise in Entwicklungsländern zu erweitern.
Gesellschaftliche Parameter wie bessere Zufriedenheiten und grössere Sicherheit für Verbraucher stellen zentrale Vorgaben für Standards. Die Einbeziehung sozialer Einsichten in die Normenentwicklung ist daher von wesentlicher Bedeutung, da diese realen Perspektiven dazu beitragen, dass Themen wie Qualität und Sicherheit adäquat behandelt werden. Die Bedeutung des Verbraucherschutzes erhielt so mit dem ISO-Ausschuss für Verbraucherpolitik (ISO / COPOLCO) bereits im Jahr 1978 Unterstützung.
Hinsichtlich der gegenwärtigen Entwicklungen werden Standards wichtig bleiben, um über nationale Grenzen hinweg Klimawandel, Wasserknappheit zu regeln oder die Cyber-Sicherheit oder die Menschenmigration insofern steuern zu können, um ein internationales Handeln und integriertes Management zu optimieren.
Viele evidente Punkte wurden kürzlich durch die Vereinten Nationen im Rahmen ihrer 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung verabschiedet, siehe 17 Sustainable Development Goals (SDGs).
„Die ISO-Community hat viele Standards, die Organisationen und Unternehmen helfen können, ihre Agenda zu adressieren“, sagt der ISO-Präsident. „Wir sind bereit, effiziente Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um den verschiedenen Gemeinschaften weltweit zu helfen, sich diesen Herausforderungen zu stellen.“