Frankreich verbietet Plastikbecher
Ab dem Jahr 2020 ist in Frankreich das Bereitstellen von Wegwerfgeschirr aus Plastik verboten. Ausgenommen ist solches aus kompostierbaren und biobasierten Kunststoffen.
Frankreich prescht vor in Sachen Umweltschutz: Als erstes Land in der Welt will es Wegwerfgeschirr aus Plastik verbieten.
Die Verordnung, das am 31. August verabschiedet wurde, untersagt nicht nur den Verkauf, sondern auch die Verwendung und Verteilung von Tellern, Besteck und Bechern aus Plastik. Es gibt allerdings Ausnahmen: Kompostierbares Geschirr sowie solches, das auf Biokunststoffen basiert, ist nach wie vor erlaubt. Unternehmen und Hersteller haben bis zum 1. Januar 2020 Zeit, um umzustellen.
Laut dem Französischen Journal „Les Echos“ werfen die Franzosen jährlich 4.73 Milliarden Plastikbecher weg – aufeinandergestapelt würde dies eine Pyramide ergeben, die 25-mal höher ist als der Eiffelturm. Nur 1% davon wird recycliert, der grösste Teil landet auf Müllhaufen oder wird verbrannt.
Umweltvergleich
Allerdings: Ob Plastikbecher immer die schlechteste Variante darstellen, ist keineswegs gesagt. Keramikbecher sind etwa sehr viel energieintensiver in der Herstellung und schwerer, was sich im Energieverbrauch für den Transport niederschlägt. So sind laut einer niederländischen Studie Keramikbecher erst umweltfreundlicher, wenn sie zwischen 500 und 3000 Mal wiederverwendet werden. Als zweite Alternative bieten sich Kartonbecher an. Diese sind allerdings auch nicht unbedingt viel besser: Die Plastikbeschichtung macht ein Recycling schwierig, ausserdem ist die Herstellung einiges Energie- und Wasserintensiver als bei Plastikbechern.
Hintergrund der Verordnung ist das Gesetz „Energiewende für ein grünes Wachstum“ aus dem Jahr 2015. Sie folgt auf ein Verbot von Plastiksäcken, das seit Juli in Kraft ist.