Tiny Start-Ups: Warum kleine Unternehmen das nächste grosse Ding sind

Kleinst- und Kleinunternehmen avancieren in der Gründer- und Unternehmerlandschaft immer mehr zu einem erstrebenswerten attraktiven Geschäftsmodell. Die Gründe und Erfolgsfaktoren dafür hat das Autoren- und Kleinunternehmerduo Veronika Bellone und Thomas Matla von 27 Tiny Start-Ups im deutschsprachigen Raum sowie Finnland, Schweden und Spanien aus erster Hand erfahren und in seinem aktuellen Buch als Inspiration für alle bestehenden und zukünftigen Tiny-Unternehmer dokumentiert.

Im Buch „Glücklich mit Tiny Start-ups“ erläutern die Autoren, weshalb Kleinunternehmen das nächste grosse Ding sind. (Bild: Redline Verlag)

Das Buch mit dem Titel «Glücklich mit Tiny Start-Ups – Warum kleine Unternehmen das nächste große Ding sind», (Redline Verlag) ist seit dem 13. November 2019 im Buchhandel. Und darum geht es darin: Der Anteil der Kleinst- und Kleinunternehmen an der Gesamtheit der Unternehmen im deutschsprachigen Raum ist seit jeher groß. In der Schweiz liegt er bei 98.2 Prozent, in Deutschland sind es 96.3 Prozent und in Österreich rund 98 Prozent aller Unternehmen. Dennoch stehen sie abgesehen von spezifischen, meist regionalen Startup-Events oder in TV Formaten wie „Höhle der Löwen“ selten bis gar nicht im Rampenlicht.

Tiny Start-Ups: Der unbekannte Wirtschaftsfaktor

Das ändert sich jetzt: Veronika Bellone und Thomas Matla, selber seit über zwei Jahrzehnten überzeugte Tiny-Unternehmer, haben in dem vielfältigen Kosmos der kleinsten und kleinen Start-Ups sowie bestehenden Firmen dieser Größe recherchiert. Sie interviewten 27 Tiny-Startupper in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Schweden, Finnland und Spanien und entdeckten bemerkenswerte Unternehmer- und Unternehmensgeschichten. Mit der Absicht, diesen wertvollen Erfahrungsschatz und Ideenpool anderen (Unternehmer)Einsteigern sowie bestehenden Tiny Start-Ups im Sinne von Inspiration, Orientierung und praktischer Unterstützung zugänglich zu machen, entstand ihr Buch «Glücklich mit Tiny Start-Ups».

Der inhaltliche Bogen spannt sich von wirksamen Selbst-Checks für eine erste persönliche Standortbestimmung über eine Fülle praktischer Anregungen, basierend auf den authentischen Erfahrungsberichten der Tiny-Startupper, bis zu konkreten Anhaltspunkten für die Entwicklung der eigenen Geschäftsidee. Ein «Elchtest» mit 13 Fragen zur Standfestigkeit des eigenen Geschäftskonzeptes schließt den praktischen Informationsteil des Buches ab.

So zeigt das Autorenduo die Vorteile der smarten Kleinstunternehmen auf, erklärt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, welche Geschäftskonzepte es bereits gibt und wie es gelingen kann, mit dem eigenen Tiny Start-Up glücklich zu sein.

Tiny Startupper – die «glücklicheren» Unternehmer

«Existenzgründerinnen und -gründer sowie Selbständige sind meist Menschen, die ihr eigenes Leben selbstverantwortlich und aktiv gestalten, das trägt wesentlich zu ihrem Glücklich-Sein bei. Sie orientieren sich maßgeblich an ihren Bedürfnissen, Wünschen und Werten und handeln konsequent danach. Als Kleinstunternehmer können sich die Tiny-Startupper diesen Gestaltungsfreiraum weitestgehend nehmen, ihr Geschäftsmodell sehr eng auf die individuellen privaten und beruflichen ‚Glücksfaktoren‘ ausrichten – und das macht glücklich, man könnte auch sagen zufriedener», erläutert Veronika Bellone die gewonnenen Erkenntnisse aus den sehr authentischen Statements der interviewten Tiny-Startupper.

Das bestätigen Philipp und Pascal Luder, Gründer der Zürcher Pasta Barn & Müesli Bar, die voll auf ihre Flexibilität, Entscheidungsfreiheit und Geschwindigkeit als Kleinunternehmer setzen. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Genauso sieht es auch André Göbel, Mitgründer der Popkornditorei in Berlin. Er schätzt dies besonders im Vergleich zu den so genannten Start-Up Unicorns, wo die Gründer aufgrund großer Beteiligungen oft schnell nur noch wenig zu entscheiden haben. Auch für Nadia Koss, Soulmarks Tattoo & Piercing im schweizerischen Zug, sowie Brendan und Sina, von Techtinyhouse Stuttgart, liegen Glücksfaktoren in der Realisierung eigener Vorstellungen.

Warum Tiny Start-Ups zukünftig das große Ding sind

Mit den dominierenden Themen wie dem demografischen Wandel, Klimawandel und allem voran der Digitalen Transformation steht die Gesellschaft vor umfassenden Veränderungen. Disruptive Geschäftskonzepte, Künstliche Intelligenz und Robotik definieren die Arbeitswelt neu. Mit zunehmender Automatisierung droht einerseits Arbeitsplatzverlust, gleichzeitig entstehen neue Tätigkeitsfelder. Schwerfällige Strukturen und Organisationen verlieren in diesem Umfeld, das schnelle Reaktionsfähigkeit und Agilität bis hin zu völligem Um- und Neu-Denken fordert, ihre Wirksamkeit. Smarte «Nischen-Player» sind gefragt, die neu entstehende Bedürfnisse im Markt ebenso professionell wie individuell bedienen können.

Das Geschäftsmodell und die Philosophie der Tiny Start-ups passen unter anderem dank ihrer Flexibilität, hohem Individualisierungsgrad, überschaubarem Wachstum und meist nachhaltiger Ausrichtung sehr genau zu diesen anspruchsvollen Rahmenbedingungen. «Wachstum ist schließlich nicht alles. Es ist oft viel sinnvoller und gesünder, gut und nachhaltig zu wirtschaften, zumal mit weniger Leistungs- und Wachstumsdruck. Viele Menschen werden erfahren, dass die Angst vor einem möglichen Arbeitsplatzverlust viel gesundheitsschädlicher ist, als der tatsächliche Aufbau einer eigenen kleinen Selbstständigkeit», resümiert Thomas Matla.

Abgerundet mit diesem Fazit, versteht sich das im Redline-Verlag publizierte Buch auch als Plädoyer für ökonomische Vernunft, berufliche Unabhängigkeit und ein selbstbestimmtes Leben.

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