Wie wird aus einem KMU eine Marke?
Erfolgreiche Geschäftsmodelle aus verschiedenen Blickwinkeln wurden am KMU SWISS Podium vom 15. September im CAMPUSSAAL Brugg-Windisch beleuchtet.
Grosse Firmen wie Coca-Cola, Ford, Zweifel oder auch Victorinox haben eine Marke geschaffen, die sich weltweit etablieren konnte. Doch wie können kleine und mittlere Unternehmen eine Marke aufbauen, die auch dann noch erfolgreich ist, wenn der Patron längst nicht mehr im Unternehmen wirkt? „Was grossen Firmen vormachen, bleibt auch kleineren Unternehmen nicht vorenthalten“, sagte Stefan Rüssli, Managing Director und Markenspezialist der Assessa GmbH. „Starke Persönlichkeiten haben das Unternehmen geprägt und ihre Kompetenz wie auch ihre Vision auf den Betrieb und seine Marke übertragen.“ Dadurch werde der Unternehmer zur Marke, aber auch zum Risiko der Firma. Es gelte, sich auf das zu fokussieren, wodurch man sich im Markt differenzieren kann. „Um erfolgreich eine Marke aufzubauen, muss man nicht auf jeden Trend aufspringen. Vielmehr sollte eine Strategie langfristig ihren Sinn erfüllen“, betonte Stefan Rüssli.
Glücksmomente verkaufen
Mit einer langfristig ausgerichteten Planung aus der Nische heraus bauten Adrian Steiner, Direktor von DAS ZELT AG, und sein Team das grösste Schweizer Tourneetheater auf. Der Startschuss für die mobile Eventplattform fiel an der Expo.02 in Biel. Inzwischen finden jährlich rund 250 Veranstaltungen mit 18’000 Besuchern in der ganzen Schweiz statt. Das Unternehmen weist ein jährliches Wachstum von 23 Prozent auf, wie Adrian Steiner, bekannt als ehemaliger Fahrradakrobat im Zirkus Knie, berichtete. „Unsere Vision ist es, den Menschen Glücksmomente zu erschwinglichen Preisen zu verkaufen. Daran haben wir bis heute festgehalten.“
Qualität und Regionalität
Bereits in der dritten Generation wird das Familienunternehmen KNEUSS Güggeli in Mägenwil geführt. Im Zentrum des Unternehmens stehen die Güggeli als Schweizer Produkt mit hoher Qualität. „Qualität ist unser Marketing. Wir wissen aber auch, was unsere Kunden wollen. Und wir lassen uns durch unser Bauchgefühl inspirieren“, sagte Vize-Verwaltungsratspräsident Daniel Kneuss und ergänzte: „Wir wollen regional verankert sein, klein bleiben und dadurch schnelle Entscheidungen treffen können.“
Adolf Ogi: Zeitfenster nutzen, wenn sie offen sind
Als Höhepunkt des KMU SWISS Podium sprach alt Bundesrat Adolf Ogi über seine Vergangenheit in Sport, Wirtschaft und Politik. „Manchmal gibt es Zeitfenster, die man nutzen muss, wenn sie geöffnet sind“, sagte Adolf Ogi in Zusammenhang mit den beiden Alpentransversalen durch den Gotthard und Lötschberg. Weiter unterstrich der Kandersteger, wie wichtig eine offene und transparente Kommunikation nach innen und aussen sei. Dies habe auch auf internationalem Parkett so manche Probleme gelöst, die heute die Welt vor grosse Herausforderungen stellen.
Text: Fabrice Müller, journalistenbuero.ch