Umfrage zeigt: Jedes dritte Härtefallgesuch wird abgelehnt

Ein Jahr Lockdowns und einschränkende Massnahmen: Eine Umfrage des Offertenportals gryps.ch bei kleinen und mittleren Unternehmen zeigt: Jedes dritte Härtefallgesuch wurde abgelehnt – ein weiteres Drittel ist noch pendent.

Die Grafik zeigt: Jedes dritte Härtefallgesuch wurde abgelehnt. (Bild: Gryps.ch)

Nach einem Jahr der Lockdowns und Einschränkungen sind KMU noch immer besonders von den Auswirkungen betroffen. Das Offertenportal Gryps.ch, eine Beschaffungsplattform für KMU, hat nachgefragt: Welche Unterstützungsleistungen haben KMU beantragt? Wie sieht es finanziell aus? Welche Entwicklungen erwarten sie im Jahr 2021? An der Umfrage teil nahmen 150 KMU. Sie wurde zwischen dem 4. und 11. März 2021 durchgeführt.

Härtefallgesuch? Abgelehnt!

Besonders ein Befund der Umfrage lässt aufhorchen: Viele KMU fallen beim Härtefallprogramm durchs Raster. Zwar hat  jedes dritte KMU Unterstützung aus dem Härtefallprogramm beantragt. Davon hat ein Drittel bereits eine Absage für ein Härtefallgesuch erhalten, ein weiteres Drittel wartet auf den Entscheid. Das kommt für viele in ihrer Existenz bedrohten KMU zu spät. 45% der KMU verzeichnen gemäss der Umfrage im Corona-Jahr einen Umsatzrückgang von mehr als 25% und die Unterstützung durch Bund und Kantone fliesst, wenn überhaupt, zu langsam. Die persönlichen Statements der Teilnehmer zeigen eine deutliche Unzufriedenheit: 85% erachten die Abwicklung als zu aufwendig oder zu langsam. Viele KMU fühlen sich durch Bund und Kantone noch immer zu wenig unterstützt.

Viele Entlassungen

Auch andere Resultate der Umfrage zeigen die mitunter schwierige Situation der KMU: So hat die Hälfte der Befragten in den letzten 12 Monaten einen Einstellungsstopp verfügt. In 60 Prozent der Fälle gilt dieser immer noch. Jedes fünfte KMU musste zudem bereits Mitarbeitende entlassen – das ist mehr, als man noch vor einem Jahr befürchten musste. Auch direkt von Corona-Infektionen betroffen sind viele KMU: Rund ein Drittel der befragten Unternehmen verzeichnen unter ihren Angestellten Corona-Fälle.

Folgen für die KMU-Landschaft

Indes: KMU vertrauen dem Homeoffice und schätzen die Effizienz ihrer Mitarbeitenden als gleichwertig oder sogar höher ein, wie die Umfrage feststellt. Dies täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Prognosen für viele KMU düster sind: Zu erwarten sind weitere Umsatzverluste und Konkurse. Andere rechnen aber mit einem Aufschwung nach der Krise.

Die Schweizer KMU-Landschaft habe sich noch längst nicht erholt, so das Fazit der Umfrage von Gryps.ch. Die Auswirkungen der grossen Umsatzrückgänge und der langen Einstellungsstopps auf den Arbeitsmarkt würden in den nächsten Jahren zu spüren sein.

Quelle: Gryps.ch

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