Sieben Thesen zu den Folgen von Corona für die KMU
Zahlreiche Unternehmen und ganze Branchen bangen wegen der Folgen von Corona um ihre Existenz und werden tagtäglich auf den Prüfstand gestellt. Peter F. Schmid, CEO von Visable, dem Dach der europäischen B2B-Plattform EUROPAGES und des im DACH-Raum führenden B2B-Marktplatzes «Wer liefert was» (wlw), beobachtet die Situation von Beginn an und identifiziert sieben eindeutige Entwicklungen.
Seit mehr als vier Monaten befindet sich die Welt bereits aufgrund der Corona-Pandemie in einem Ausnahmezustand. «Nur wer digitalisiert, überlebt diese Krise». So in etwa lassen sich die sieben Thesen zu den Folgen von Corona für die KMUs von Visable-CEO Peter F. Schmid zusammenfassen.
1. Folgen von Corona: Digitalisierung im Bereich Einkauf und Vertrieb wird beschleunigt
Die klassischen, bekannten und bewährten Marketing- und Vertriebstools standen mit einem Mal nicht mehr zur Verfügung. Die Absage von zahlreichen Messen sowie die Abordnung von Vertriebsmitarbeiterinnen- und Mitarbeitern ins Homeoffice brachte den Vertrieb in vielen Unternehmen kurzfristig zum Erliegen. Ohne den zeitnahen, gezielten Einsatz von digitalen Tools müssten eine Vielzahl von KMU in Europa um ihre Existenz fürchten. Zugespitzt bedeutet das: Nur wer digitalisiert, überlebt diese Krise. Besonders im Vertrieb mussten und müssen neue Wege gegangen werden gegangen werden, um den Einkauf ohne persönlichen Besuch zu erreichen. Ob Sales-Pitches via Videocall oder der Einsatz eines virtuellen Messestands – die Möglichkeiten sind vielfältig und die Nachfrage nach Weiterbildung gross. Mehr als 350 Interessierte informierten sich beispielsweise in unserem Webinar zu dem Umgang mit neuen digitalen Vertriebslösungen. Das war ein toller Erfolg und eine erneute Bestätigung für Visable als digitaler Partner für KMU in Europa.
2. Messe als primäres Verkaufs- und Marketing-Tool nicht mehr zeitgemäss
Jede vierte Messe wird es nach der Krise so nicht mehr geben. Schon vor dem Einsetzen der Corona-Pandemie gab es die Diskussion um die Zweckmässigkeit von vielen Messen weltweit. In Zeiten der Digitalisierung ist es weder zeitgemäss noch ökologisch und ökonomisch sinnvoll, komplexe Güter wie Maschinen um die halbe Welt zu transportieren, um sie für eine oder zwei Wochen auf einer Leitmesse auszustellen. Auch der enorme Reiseaufwand von Ausstellern und Besuchern sowie der Einsatz von finanziellen sowie ökologischen Ressourcen steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Der Erhalt der Messebranche als Selbstzweck sollte für die Zeit nach Corona hinterfragt werden.
3. Besonderes Bedürfnis nach persönlichem Austausch und Wissensvermittlung
Für viele sind die jährlichen Messebesuche auch immer Anlass zum Austausch innerhalb der eigenen Branche. Key Notes, Experten-Panels und Masterclasses dienen ausserdem zum Wissenstransfer und zur Inspiration. Das Bedürfnis nach persönlichen Treffen, zwischenmenschlichem Austausch und Networking wird auch nach Corona nicht verschwunden sein – im Gegenteil. Konferenzen und Summits kommen ganz ohne den gewohnten Druck aus, möglichst viele Leads oder Abschlüsse generieren zu müssen, Sie bieten einen echten Mehrwert und werden deutlich stärker nachgefragt werden.
4. Ausgaben für Online-Marketing steigen massiv
Das durch die Absage von Messen freigewordene Marketingbudget wird von vielen Unternehmen nun für Tools wie SEA, Content Marketing und Social Media eingesetzt werden. Einer Umfrage von iBusiness zufolge will mehr als jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) vermehrt auf virtuelle Lösungen setzten. Die Vorteile von Online-Marketing überzeugen auch in Krisenzeiten. Reichweite und Inhalte können gezielt gesteuert werden. Die Leadgenerierung via Plattformen ist einfach und flexibel möglich.
5. Die Bedeutung von Digital Sourcing in Europa wächst
Viele Unternehmen wurden Covid19-bedingt dazu gezwungen, ihre Beschaffungs-Strategie vollständig zu überdenken oder waren kurzfristig auf alternative Lieferquellen angewiesen, weil ihnen die etablierten Lieferketten weggebrochen sind. Auch rücken lokale, nationale und Anbieter aus den umliegenden Märkten mit kürzeren Lieferwegen wieder stärker in den Fokus. Der harte Shutdown am chinesischen Markt brach bewährte Lieferketten, die in den letzten 20 Jahren mit der Zuwendung nach Asien etabliert wurden. Sie überzeugten einst durch Flexibilität, Vielfältigkeit und günstigen Konditionen. Jedoch wurde die Möglichkeit einer erneuten weltweiten Wirtschaftskrise von den meisten schlicht ignoriert. Durch Digital Sourcing sichert der Einkauf seine Lieferketten und kann schnell und flexibel auf Veränderungen durch Krisensituationen reagieren. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen die Beschaffung auf nur eine, enge Lieferantenbeziehung setzte. In eine solche Abhängigkeit wird sich besonders nach dieser Krise niemand mehr begeben wollen.
6. Noch nie waren Online-Plattformen für Europas B2B-Markt wichtiger
Ein schneller Überblick über alle verfügbaren Anbieter, Akquisitionen von neuen Kunden lokal bis weltweit, die Messbarkeit des Budgeteinsatzes und die Verfügbarkeit an 365 Tagen im Jahr sind nur einige Vorteile, die Plattformen wie EUROPAGES und wlw bieten. Visable konnte in den ersten Wochen nach dem deutschlandweiten Lockdown einen signifikanten Anstieg der Zugriffszahlen verzeichnen. Der Traffic wuchs seit Beginn der Corona-Pandemie im Mittel um mehr als 25 Prozent auf wlw und um 22 Prozent auf EUROPAGES im Vergleich zum Vorjahr. In Spitzen lag der Zuwachs auf beiden Plattformen sogar über 50 Prozent im Vergleich zur Vorjahreswoche. Das Potenzial für den digitalen B2B-Markt ist nach wie vor enorm. Bereits vor Corona wuchs der Markt seit 2013 um durchschnittlich 13 Prozent jährlich. Prognosen zeigen, dass sich an diesem Wachstumstrend nichts ändern wird.
7. Der Einkauf nimmt die Schlüsselrolle des Unternehmens ein
Die Folgen von Corona wirken sich auf den Stellenwert des Einkaufs aus: Was vor der Corona-Pandemie eher als ein Schattengewächs der Unternehmen galt, hat sich nun zu einer der wichtigsten Säulen eines Unternehmens entwickelt. Der Einkauf rückt durch den Ausfall der etablierten Lieferketten und Liefermärkte wie bspw. China in den Mittelpunkt und sichert durch schnelles Reagieren und der Nutzung von digitalen Tools das Überleben der Company. Es geht schon lange nicht mehr nur um den Einkauf von Waren. Mittlerweile ist es das Digitalisierungs-Knowhow und das strategische Verhandlungsgeschick was zum langfristigen Erfolg führt.
Quelle und weitere Informationen: www.visable.com