„Wirtschaftskräfte – messen“: 300 Teilnehmer am KMU Swiss Podium
Die 11. Durchführung des KMU SWISS Podiums befasste sich mit dem Thema «Wirtschaftskräfte – messen». Wie soll ein Unternehmen mit den einwirkenden Wirtschaftskräften umgehen und wie kann es sich im stetig wandelnden Umfeld behaupten? Praxiserprobte Unternehmer-Persönlichkeiten referierten zum Thema.
Über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten an der 11. Ausgabe vom KMU Swiss Podium am 12. September 2019 im Campussaal in Brugg-Windisch gespannt die Einblicke der unternehmerisch denkenden Referentinnen und Referenten. Sie zeigten auf, wie sie mit ihrem Unternehmen auch in Zukunft konkurrenz- und handlungsfähig am Markt bleiben.
«Wirtschaftskräfte – messen»
„Wer mit dem stetigen Wandel umgehen kann, Chancen und Gefahren analysiert, flexibel auf Veränderungen agiert und offen für Neues ist, der wird gelassen aber auch gestärkt in die Zukunft gehen können“, meinte Armin Baumann, Initiant von KMU Swiss, in seiner Podium-Eröffnungsrede. Die Veränderungen können von Branche zu Branche sehr unterschiedlich sein. Mitbewerber, Fachkräftemangel und Innovationen sind jedoch bei vielen Unternehmen starke Treiber von Marktveränderungen. Ein Konkurrent kann morgen zu einem Partner werden, um gemeinsam noch stärker am Markt zu werden.
Neid macht stark!
Höchstleistungen sind möglich, wenn man die Extra-Meile geht. Davon ist die Golfproette, Olympiateilnehmerin und Jungunternehmerin Fabienne In-Albon überzeugt. Mit ihrer sympathischen Art gab sie einen Einblick in ihren nicht ganz einfachen Erfolgsweg. Erfolg macht einsam und verletzlich. Und je erfolgreicher man wird, desto mehr Neider befinden sich im Umfeld. Aber Neid macht stark. Und Neid ist eine Form der Anerkennung. Fabienne In-Albon empfahl ganz klar: Kritiker und Neider soll man als Motivatoren und Antrieb sehen, um seine eigenen Horizonte zu erweitern und einen gesunden Ehrgeiz zu entwickeln. Zudem unterstützen auch Selbstreflexion und ein Perspektivenwechsel dabei, immer besser zu werden.
Sie sind der Kapitän! – Mit Risiken abheben und ankommen
„Konzentrieren Sie sich auf Ihre Ideen. Geben Sie diesen mehr Raum und Aufmerksamkeit. Und schreiben Sie die Ideen sofort und überall auf.“ So lautete die eindringliche Empfehlung von Bruno Dobler. Er war langjähriger Chefpilot bei Crossair, Fluginstruktor und fungiert heute als Möglichmacher und Sparring-Partner für Ambitionierte. Denn jede Idee kann eine Chance und möglicher Erfolg in der Zukunft sein. Bruno Dobler zeigte auf, wie essentiell ein eingespieltes Team ist. Wichtige Erfolgstreiber in der Wirtschaft sind: die richtigen Mitarbeiter mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten. Saubere Prozesse, welche eingehalten werden. Eine hohe Zuverlässigkeit der Mitarbeiter und der Technik und die ständige Weiterbildung der Mitarbeiter. Diese Faktoren sorgen dafür, um in der Wirtschaft erfolgreich bestehen zu können. Bruno Dobler zeigte aber auch mögliche Gründe fürs Scheitern auf: Überanstrengung, Bequemlichkeit und ein Mangel an Zuversicht, in schwierigen, turbulenten Zeiten. Für ungeahnte Höhenflüge soll man nie die Kraft und Glaube an seine Idee oder sein Projekt verlieren – und einfach besser als die anderen sein.
Zukunft – Arbeitswelt?
Nicole Burth Tschudi, CEO der Adecco Gruppe Schweiz, beantwortete in ihrem Referat die Frage, wie diese Arbeitswelt zukünftig aussehen kann. In Zukunft werden ganz neue Qualifikationen verlangt. Eine Herausforderung in der Schweiz wird sein, die richtigen Talente auszubilden und die Unternehmenskulturen auf die jungen Menschen auszurichten. Lebenslanges Lernen und eine konstante Weiterbildung – in jedem Alter – sind laut Nicole Burth Tschudi unumgänglich. „Wir müssen wieder ‚lernen zu lernen‘,“ sagte sie. Hier sind auch die Unternehmen gefordert. Sie sollten in die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter investieren und junge Talente gewinnen, fördern und halten. Dies sei auch für die eigene Unternehmensentwicklung essentiell. Mit dem Megatrend Digitalisierung würden in Zukunft noch mehr digitale Kompetenzen gefordert. Die Weiterbildungsmöglichkeiten hinken diesem Bedarf jedoch noch hinterher. Hier fordert Burth Tschudi rasche Lösungen. Um dem Fachkräftemangel und der Talentknappheit entgegenzuwirken, sollten den älteren Erwerbstätigen eine längere Beschäftigung ermöglicht und die Teilzeitarbeit gefördert werden, um eine bessere Verteilung der Kinderbetreuung zu ermöglichen.
Zwischen Ärgernis und Euphorie: Eine Idee polarisiert seit 85 Jahren
Bruno Stiegeler, CEO der WIR Bank Genossenschaft, nahm das Publikum mit auf eine Zeitreise. Mit Elan erzählte er die Geschichte und Idee von Werner Zimmermann, zur Stärkung der Schweizer KMU-Wirtschaft eine Komplementärwährung einzuführen. Auch heute noch ist diese Idee aktuell, dass Geld für ein lebendiges System zirkulieren soll, und dies ohne Verzinsung.
Heute sind 30‘000 KMU’s aus den verschiedensten Branchen Mitglied des geschlossenen Netzwerks der WIR Bank. Diese tragen zum Wachstum und Funktionieren der Schweizer-Volkswirtschaft bei. Auch eine alteingesessene WIR Bank wird digital und entwickelt sich. Bereits heute erfolgen 90% aller Mitglieder-Zahlungen digital. Und ein diversifiziertes Geschäft mit neuen Spar- und Vorsorgeprodukten scheint zu fruchten.
Erfolgreicher Abschluss
Die diversen Referate und auch die spannende und aufschlussreiche Podiumsdiskussion mit Roland Goethe, Präsident Swissmechanic und Glarner Landrat, Bruno Dobler sowie Bruno Stiegeler regten beim abschliessenden Flying Dinner zu interessanten Diskussionen an. Alle waren sich einig, dass die Kernpunkte eines guten Unternehmers die Leidenschaft für seine Idee, ein klares Alleinstellungsmerkmal für die Unternehmung und das TUN sind. Durch das Podium-Programm führte kompetent und humorvoll Journalist Michael Sokoll.
Die Referate zum Thema „Wirtschaftskräfte – messen“ können ab 17. September auf www.kmuswiss.tv eingesehen werden. Weitere Infos: www.kmu-swiss.ch