Prekäre Hochwasserlage – hohe Schadensumme

Die Hochwasserlage in der Schweiz spitzt sich weiter zu, denn für Donnerstag und Freitag sind weitere Regenfälle angesagt. Der Oberflächenabfluss und das Hochwasser bedrohen Gebäude und Infrastrukturanlagen.

GVZ, Hochwasser
Auch an der Limmat steigt das Wasser gefährlich. Foto: R. Strässle

Die Gebäudeversicherungen empfehlen den Hauseigentümern und Bewohnern, Massnahmen vorzunehmen, um insbesondere ihre Keller und Garagen vor Überflutungen zu schützen. Denn der ankündigte Regen für die kommenden Tage wird zu weiterem Oberflächenabfluss führen, schliesslich sind die Böden bereits jetzt vollgesogen wie ein Schwamm.

Auch die vielerorts prekäre Hochwasserlage der Schweiz verschärft das Problem. So gilt am Bieler-, Thuner- und Vierwaldstättersee die höchste Gefahrenstufe 5. Der Pegelstand des Vierwaldstättersees ist so hoch, dass der See in der Stadt Luzern schon bald über das Ufer treten könnte. Grosse Hochwassergefahr (Stufe 4) gilt zurzeit am Brienzer- und Zürichsee sowie an der Aare unterhalb des Thunersees, der Reuss und dem Hochrhein.  Die aktuelle Gefahrensituation kann beim Bundesamt für Umwelt (Bafu)  eingesehen werden.

Im Vergleich zum extremen Hochwasser im Jahr 2005 seien die bisherigen Schäden deutlich kleiner und dank der getroffenen Massnahmen könne die Lage besser bewältigt werden, betont das Bafu. Seit dem Hochwasser 2005 hätten Bund und Kantone den Hochwasserschutz verbessert und insgesamt 4,5 Milliarden Franken investiert. Der Bund habe die Hochwasservorhersagen und -Warnungen ausgebaut und etabliert, sowie neue Gefahrengrundlagen wie die Oberflächenabflusskarte erarbeitet. Neben der Beseitigung der damals erkannten Schutzdefizite an vielen Fliessgewässern, haben Kantone und Gemeinden seither die Abläufe im Ereignisfall verbessert und Fachspezialisten und Einsatzkräfte geschult, wie das Bafu ferner schreibt.

GVZ mit Schäden in Millionenhöhe

GVZ, Sturm
Der Sturm „köpfte“ den Baum, der seinerseits das Hausdach zerstörte. Foto: R. Strässle

Die orkanartigen Böen im Kanton Zürich, streckenweise begleitet von Hagelschlag, haben in den frühen Morgenstunden des Dienstags laut Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ) erneut Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Besonders betroffen war die Stadt Zürich und die Regionen rund um Kloten und Winterthur. Zusammen mit den Unwettern in der zweiten Junihälfte 2021 rechnet die GVZ mit einer voraussichtlichen Schadensumme von rund 40 Millionen Franken.

Nach ersten Hochrechnungen geht die Gebäudeversicherung für die Ereignisse zwischen dem 18. und 28. Juni 2021 von insgesamt 10’000 Schadenfällen und einer Schadensumme von 25 bis 30 Millionen Franken aus. Allein der Hagelzug vom 28. Juni bescherte der GVZ rund 3’000 Schadenmeldungen. Sie betrafen vorwiegend Lamellenstoren und sonstige Sonnenschutzsysteme.

Allfällige Schäden sollen der GVZ möglichst rasch gemeldet werden: Mit dem Onlineschadenformular oder unter www.gvz.ch → Schaden melden oder telefonisch an die GVZ-Schaden-Hotline 0800 442 442 (kostenlos, 7 Tage, 24 Stunden).

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