Ressourcenverbrauch in 40 Jahren verdreifacht
Der globale Verbrauch von natürlichen Ressourcen wächst in schwindelerregendem Tempo: Heute ist er über dreimal höher als noch vor 40 Jahren.
Ob Sand für Beton, Stahl, Nahrungsmittel oder fossile Brennstoffe: Unser Alltag basiert stark auf natürlichen Ressourcen.
Das Thema Ressourceneffizienz ist eines der Ziele der Agenda für nachhaltige Entwicklung der UN. Ein neuer Report der Organisation zeigt nun auf, wie sich der Verbrauch an natürlichen Ressourcen in den letzten vier Jahrzehnten beschleunigt hat.
Die Zahlen sind beeindruckend: Seit 1970 hat sich die globale Bevölkerung verdoppelt, die Wirtschaft und damit auch der Materialverbrauch aber mehr als verdreifacht. Der Pro-Kopf-Verbrauch an natürlichen Ressourcen hat sich in dieser Zeit on 7 Tonnen auf 10 Tonnen vergrössert.
Und es lässt sich in dieser Zeit eine starke Beschleunigung beobachten, insbesondere seit dem Jahr 2000. Diese korreliert stark mit der industriellen und urbanen Transformation in China: Der Bau- und Wirtschaftsboom der Nation verschlingt noch nie dagewesene Mengen an Stahl, Zement, Energie und Baumaterialien.
Die UN warnt, dass der zunehmende Verbrauch und Transport der Materialien den Klimawandel intensivieren, die Luftverschmutzung verstärken und die Biodiversität verringern wird. Und nicht zuletzt werden die nicht-erneuerbaren Ressourcen irgendwann schwinden – und daraus könnten globale Konflike entstehen, so die UN.
„Wir müssen dieses Problem dringen adressieren, bevor wir die Ressourcen, die unsere Wirschaft am laufen hält, irreversibel ausgebeutet haben. Das ist ein zutiefst komplexes Problem, einer der grössten Prüfungen für die Menschheit bis heute. Es verlangt, dass wir den Abbau von natürlichen Ressourcen grundsätzlich überdenken“, sagt Alicia Bárcena Ibarra, Co-Leiteren des Internationalen Forschungspanels der UN.
Während 1970 pro Jahr noch 22 Milliarden Tonnen Material aus der Erde geholt wurden, sind es heute 70 Milliarden Tonnen. Dabei konsumieren die reichsten Länder durchschnittlich zehnmal mehr Ressourcen als die ärmsten. Wächst die Wirtschaft und die Bevölkerung wie prognostiziert, so würden die 9 Milliarden Menschen im Jahr 2050 jährlich 180 Millarden Tonnen Material benötigen.
Gleichzeitig hat die Materialeffizienz in den letzten 20 Jahren kaum zugenommen – seit dem Jahr 2000 hat sie gar eher abgenommen. Die UN führt dies darauf zurück, dass sich die Produktion von effizienten Ländern wie Japan, Südkorea und europäischen Staaten auf viel uneffizientere Länder wie China, Indien und die Südostasiatische Region verlagert hat.
Wachstum entkoppeln
Die Welt muss also dringend weniger Primärressourcen verwenden, so der Report. Dies könne einzig mit einer Entkopplung des Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch erreicht werden. Dazu braucht es „gut durchdachte Strategien und Regeln“, so die UN. Das soll mit Investitionen ind Forschung und Entwicklung sowie verbesserte Regeln und Finanzierung erreicht werden.