Erfolgs-Impuls: Vergessen Sie Change Management!
Lässt sich Change einfach "managen" oder gehört mehr dazu? Lesen Sie einen neuen Erfolgs-Impuls unseres Gast-Kolumnisten Volkmar Völzke.

Oft ist es wichtig, welche Worte Sie Themen geben. Beispiele: Reden Sie im Konjunktiv oder Indikativ? Sagen Sie “wir werden” oder “wir wollen”? Wählen Sie Superlative (z.B: “die kürzeste Lieferzeit”) oder reden Sie unbestimmt (“eine kurze Lieferzeit”)?
Der Punkt ist der, dass sich in der Gesellschaft und im Business bisweilen Begriffe einschleifen, die eine Bedeutung suggerieren, die bei genauerer Betrachtung keinen Sinn macht. “Strategische Planung” gehört für mich in diese Kategorie. Denn entweder man entwickelt eine Strategie, ausgehend von einer starken Vision, oder man plant, ausgehend vom heutigen Zustand. Das Ergebnis der Verwirrung ist in vielen Unternehmen eine schwache Strategie, die nichts anderes ist als die Fortschreibung der Vergangenheit.
Was „Change Management“ wirklich heisst…
Die Bedeutung der Sprache behandle ich regelmässig als wichtiges Element der Führung. Heute geht es mir speziell um den irreführenden Begriff “Change Management”. Was ist das Problem damit?
Wenn man Change “managed”, heisst das, man ist reaktiv. Management ist nicht gestaltend, sondern steuernd. Man steuert und optimiert das, was ohnehin passiert. Zweifellos ist das eine wichtige Funktion in Unternehmen. Aber eben nicht für Change!
Change muss man initiieren, gestalten und führen. Das hat nichts mit Management zu tun, sondern mit Leadership.
Veränderungen initiieren
Wenn Sie also tatsächlich den Change wollen (was bei den meisten Change-Projekten übrigens zu bezweifeln ist), dann tun Sie folgendes:
- Vision. Führen Sie den Change anstatt ihn zu “managen”. Legen Sie eine mutige Vision fest und gestalten Sie die notwendigen Schritte, um diese zu erreichen. Das ist eben oft genau das Problem: Ich sehe immer wieder “Change Projekte” mit unklarer Vision, d.h. wo will genau sein nach dem “Change”? Was will man erreicht haben? Ohne eine starke Vision für den Change sollten Sie nicht beginnen mit einem Change-Projekt.
- Mindset. Arbeiten Sie am Mindset der Leute, die mit Ihnen den Change gestalten sollen. Ungeeignetes Mindset ist aus meiner Sicht der häufigste Grund für erfolglose Change-Programme. Die Leute müssen klar benennen können, welche emotionalen Gründe es für den Change gibt, und sich dann zu den Änderungen bekennen. Das ist oft kein leichtes Unterfangen. Vergisst man das aber, bleibt der Change oft stecken, bevor man richtig begonnen hat.
- Mut. Gehen Sie Risiken ein. Ja, richtig, wirklichen Change, der etwas bedeutet, werden Sie nie ohne Risiken und Rückschläge hinbekommen. Dazu braucht es nicht ein „Risiko-Management” sondern Leadership, das durch Rückschläge hindurchführt.
Denken Sie beim nächsten Change daran und gestalten Sie den Wandel anstatt ihn zu managen. Das ist einer der Unterschiede zwischen herausragenden und mittelmässigen Unternehmen.
Zum Autor:
Volkmar Völzke ist Erfolgs-Maximierer. Buchautor. Berater. Coach. Speaker. www.volkmarvoelzke.ch