Studie: E-Trottinetts fluten Europas Städte

Während sich Car-, Bike- und Roller-Sharing bereits vielerorts etabliert haben, gilt der aktuelle Mobilitätshype den E-Trottinetts. Eine ZHAW-Studie in sieben europäischen Städten zeigt, dass sich die Anzahl der E-Trottinetts innerhalb eines Jahres insgesamt mehr als verzehnfacht hat.

 

Waren es im November 2018 in allen Städten zusammengezählt noch 1990 E-Trottinetts, sind es im gleichen Erhebungsmonat 2019 bereits 22 918 gewesen. (Quelle: zhaw)

 

Waren es im November 2018 in allen Städten zusammengezählt noch 1990 E-Trottinetts, sind es im gleichen Erhebungsmonat 2019 bereits 22 918 gewesen. Dies zeigt eine Vergleichsstudie von ZHAW-Studierenden in sieben europäischen Städten, welche jährlich durchgeführt wird. Verantwortlich für dieses Wachstum um insgesamt 1100 Prozent sind vor allem die Städte Zürich, Kopenhagen, Berlin und Wien. In Barcelona und Paris wachsen die Zahlen erst langsam, doch auch dort ist ein Wachstumstrend zu sehen. London fällt in dieser Kategorie weg, da die Vermietung von E-Trottinetts dort verboten ist. Preislich fällt nicht etwa Zürich auf, sondern Kopenhagen, wo eine Fahrt mit dem E-Trottinett beachtlich teurer ist als in den restlichen Städten.

Am zweitmeisten Fahrzeuge pro Einwohner
Zürich braucht sich im internationalen Vergleich nicht zu verstecken, was die Sharingangebote im Mobilitätsbereich betrifft. Es stehen gemessen an der Anzahl Einwohner mehr Sharing-Fahrzeuge zur Verfügung als in Grossstädten wie Berlin, Barcelona oder London. Nur Paris steht mit rund 15,7 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner besser da als Zürich mit 13,5. Hier verzeichnen nicht nur die E-Trottinettseinen Zuwachs von 1890 auf neu 2350 Fahrzeuge, auch das Bike-Sharing konnte um 1055 Velos auf neu insgesamt 2405 Velos zulegen. «Dies ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass sich mit Lime sogar ein Anbieter aus dem Bike-Sharing zurückgezogen hat», so Verkehrssysteme-Student Lino Hafner, der die Studie zusammen mit seinem Kommilitonen Matthias Auf der Maur geleitet hat. Laut Einschätzung der ZHAW-Studierenden könnten die Velos aber schon bald von den E-Trottinetts ausgestochen werden. «Wir schätzen das Potenzial der E-Trottinetts grösser ein, da sie nutzungsfreundlicher sind als Sharing-Velos und somit mehr Menschen ansprechen.»

 

 

Grosse Gegensätze beim Carsharing
Mit dieser Studie liegt bereits die fünfte jährliche Untersuchung von «Shared Mobility» in Europa vor. Betrachtet man die Flottenentwicklung des Carsharings von 2015 bis 2019, ergeben sich viele unterschiedliche Entwicklungsbilder. Während sich in Zürich und Barcelona die Flottenzahlen kaum verändert haben, sind in Paris und Berlin die extremsten Gegensätze zu beobachten. «In Paris ist der Carsharing-Markt zusammengebrochen, hingegen tummeln sich in Berlin ganze elf Anbieter mit insgesamt über 6000 Fahrzeugen», erklärt Matthias Auf der Maur. In Kopenhagen und Wien ist die Anzahl der Fahrzeuge indes leicht angestiegen. London hat sich nach einem kleinen Einbruch wieder erholt und hat 2019 wieder dieselbe Flottenzahl wie 2015.

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