Womit KMU am meisten kämpfen – und wo Digitalisierung hilft

Obwohl die Schweizer Wirtschaftsdaten im internationalen Vergleich relativ gut aussehen, sind mehr Betriebe als früher von sinkenden Margen und hohen Rohstoffpreisen betroffen und sie nehmen Entwicklungen wie den Fachkräftemangel mit Sorge wahr. Das Beratungsunternehmen CNT Management Consulting hat sich angesehen, welchen Risiken KMU derzeit besonders ausgesetzt sind und warum Prozessoptimierung und Digitalisierung auch für kleinere Unternehmen eine sinnvolle Strategie sind.

Prozessoptimierung und Digitalisierung sind auch für kleinere Unternehmen eine sinnvolle Strategie, um gegen aktuelle Herausforderungen zu kämpfen. (Bild: Scott Graham / Unsplash.com)

Die Erwartungshaltung im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum der Schweiz bleibt für dieses Jahr unverändert verhalten: Mitte März ging die Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes von einem deutlich unterdurchschnittlichen Wachstum um 1,1 Prozent aus[1]. »Die konjunkturellen Herausforderungen machen Schweizer Unternehmen definitiv zu schaffen. Das betrifft auch den Aussenhandel, wo sich die schwächelnde Wirtschaft in Deutschland, dem wichtigsten Handelspartner der Schweiz, bemerkbar macht«, erklärt Wilhelm Heckmann, Managing Director bei CNT Management Consulting in Zürich.    

Verfügbarkeit und Preise von Rohstoffen bereiten Sorgen

Einblicke in den wirtschaftlichen Alltag und die Gefühlswelt der Schweizer KMU gewährt die Mittelstandstudie 2023. Diese zeigt, dass steigende Rohstoffkosten sowie die Verfügbarkeit von Rohstoffen Themen sind, die den Schweizer Mittelstand derzeit am stärksten beschäftigen[2]. »Um Preisnachteile ausgleichen zu können, ist es unerlässlich, die Innovationskraft möglichst hochzuhalten«, betont Heckmann. Konkret sieht er Digitalisierung in der Beschaffung, das bedeutet den Anschluss an entsprechend grosse Beschaffungsnetzwerke sowie aktives Risikomonitoring mit Unterstützung datenbasierter Tools und Plattformen als geeignetes Mittel, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Auch ein aktives Lieferantenmanagement sowie die Verbesserung der internen Planung und Disposition führt Heckmann ins Treffen.  

State-of-the-art IT gegen den Fachkräftemangel

Ebenfalls ein Aspekt, der Schweizer KMU vor Herausforderungen stellt, ist die Suche nach geeignetem Personal. In diesem Zusammenhang verweist Heckmann darauf, dass die Gen Z, also zwischen 1997 und 2012 geborene Personen, in fünf Jahren die Mehrheit in der arbeitenden Gesellschaft darstellen wird. Im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte gehe es darum, den Wünschen und Anforderungen der jungen Generation gerecht zu werden. »Diese wünscht sich state-of-the-art IT-Lösungen, die ihre Art zu arbeiten unterstützt. Also etwa mobile Lösungen und solche, die ortsunabhängiges Arbeiten unterstützen, einen hohen Grad an Automatisierung und schlanke Prozesse«, führt Heckmann aus. All das bieten zu können, erfordere innovative ERP-Systeme wie beispielsweise SAP Public Cloud.

Wilhelm Heckmann: „Die konjunkturellen Herausforderungen machen Schweizer Unternehmen definitiv zu schaffen.“ (Bild: CNT Management Consulting)

Cloud-Lösungen auch für KMU das Mittel der Wahl

Wird über Digitalisierung und Prozessoptimierung gesprochen, kommt man in der Diskussion an Cloud-Lösungen kaum vorbei. Doch speziell in kleineren Betrieben gibt es mitunter noch Vorbehalte – etwa aus Angst, die Kontrolle über sensible Daten dann nicht mehr selbst in der Hand haben. Dabei ist gerade das Security-Thema, etwa Hacker-Angriffe, ein Argument für die Cloud, erklärt Heckmann: »Da es für KMU schwierig ist, die Sicherheitsstandards selbst hoch zu halten, sind sie bei Cloud-Anbietern definitiv besser aufgehoben, da sie hier auch das Risiko an einen externen Profi auslagern.« Der Experte ortet bereits einen Mind-shift in Richtung Cloud, weil die Produkte wie SAP Public Cloud immer besser werden würden. Dass auch Schweizer Behörden schon in die Cloud gehen habe eine positive Aussenwirkung. Mehr Digitalisierung, davon ist Heckmann überzeugt, würde nicht nur die Sicherheit in Betrieben erhöhen, sondern auch die Nutzung von Best Practice Prozessen und neuer Features und Funktionen wie die Integration von Business AI Funktionen, sobald diese verfügbar sind, ermöglichen. »Schweizer KMU sind sehr innovativ, es gibt viele Produkte und Services, bei denen Schweizer Unternehmen Weltmarktführer sind. Potential besteht noch hinsichtlich mehr Digitalisierung und verstärkter Nutzung der Cloud«, hält Heckmann abschliessend fest.

[1] https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-100449.html

[2] https://www.raiffeisen.ch/content/dam/www/rch/firmenkunden/unternehmerthemen/mittelstandstudie/2023/kmu-mittelstandstudie-2023.pdf

Quelle und weitere Informationen: CNT Management Consulting

 

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