Service-Angebote können die Mitarbeitermotivation deutlich steigern
Jeder dritte Arbeitnehmer vermag die Grenze zwischen Beruf und Privatleben nicht mehr klar ziehen und fühlt sich dadurch zunehmend gestresst. Arbeitgeber können durch Angebote diesen Effekt abmildern. Das ist das Ergebnis einer Arbeitsplatz-Studie, welche der Facility-Services-Anbieter Sodexo in Auftrag gab.
Abends noch schnell E-Mails lesen, in den Ferien erreichbar sein oder mit den Kollegen nach Feierabend Sport treiben: Der moderne Alltag trennt kaum noch zwischen Beruf und Privatleben. Für die Zukunft erwarten Arbeitnehmer eher noch eine Zunahme dieses als „Work-Life-Blending“ bezeichneten Effekts (45 Prozent). Über die Hälfte derjenigen (54 Prozent) betrachten diese Entwicklung negativ. Flexible Angebote des Arbeitgebers, die auf die individuelle Lebenssituation der Mitarbeiter eingehen, finden rund zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten wichtig. Vor allem Arbeitnehmer unter 30 Jahren erwarten solche Angebote. Unternehmen, die ihrer Belegschaft dabei helfen, die Anforderungen des Alltags zu meistern, profitieren durch deutlich motiviertere, leistungsbereitere Mitarbeiter. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt die Studie „Arbeitgeberangebote: ein Hebel für Motivation, Leistung und Zufriedenheit“ des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid im Auftrag von Sodexo Services.
Ernährung und Fitness beliebt, Kinderbetreuung noch selten
Die Verschmelzung von Beruf und Privatem verursacht merklich Stress. Daran können Angebote des Arbeitgebers zwar nur bedingt etwas ändern. Allerdings haben sie großen Einfluss auf die Mitarbeitermotivation und das allgemeine Wohlbefinden der Angestellten. Unternehmen profitieren von der Bereitstellung solcher Angebote außerdem, indem eine höhere Job-Zufriedenheit auch dafür sorgt, dass sie als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen und weiterempfohlen werden. Gerade im Kampf um Mitarbeiter können sich Firmen somit wertvolle Vorteile sichern. Allerdings unterscheiden sich die Wünsche an den Arbeitgeber mitunter sehr – je nach Alter, Geschlecht oder individueller Lebenssituation. Untersucht wurden im Rahmen der Studie vier Bereiche betrieblicher Zusatzangebote:
- Ernährung (Betriebsrestaurant, Verpflegungsgutscheine, Bestellung via Apps etc.)
- Fitness und Wellness (ergonomischer Arbeitsplatz, Massagen, Fitnessstudio etc.)
- Concierge-Dienste (Reinigungsdienst, Paketversand, Gepäckaufbewahrung etc.)
- Kinderbetreuungsangebote (Unterstützung bei der Kita-Suche, Vermittlung von Babysittern, Kinderbetreuung etc.)
Die beliebtesten Benefits sind demnach ein ergonomischer Arbeitsplatz, ein Betriebsrestaurant sowie Verpflegungsgutscheine, gefolgt von Gesundheitschecks, Massageangeboten und dem Zugang zu Fitnessstudios. Vor allem jüngere Arbeitnehmer legen großen Wert auf Services aus dem Bereich Essen und Ernährung. Bei ihnen ist das gemeinsame Essen in betriebseigenen Räumen mit 35 Prozent deutlich beliebter als bei den Mitarbeitern mit über 50 Jahren (23 Prozent). Mehr als die Hälfte aller Befragten (56 Prozent) messen diesen Angeboten einen hohen Einfluss auf das persönliche Wohlbefinden bei.
Geschlechterspezifische Bedürfnisse für höhere Mitarbeitermotivation
Frauen schätzen gesundheitsrelevante Angebote besonders. Sie erwarten eine positive Wirkung auf das persönliche Wohlbefinden (67 Prozent) sowie die eigene Arbeitsleistung (60 Prozent). Vergleichsweise wenig verbreitet sind sogenannte Concierge-Dienste: 25 Prozent der Befragten erhalten solche Services von ihrem Arbeitgeber. Etwa jeder Fünfte nimmt diese Dienste regelmäßig in Anspruch (19 Prozent).
Im Bereich Kinderbetreuung spielt die persönliche Lebenssituation eine maßgebliche Rolle bei den Wünschen an den Arbeitgeber: Arbeitnehmer mit Kindern unter zwölf Jahren sehen betriebliche Kinderbetreuungsangebote als zufriedenheits-, motivations- und leistungsfördernd. Außerdem ist ihre Bereitschaft hoch, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber weiterzuempfehlen. Gleichzeitig nutzen sie entsprechende Dienste allerdings nur zu geringem Anteil (7 Prozent). Häufigster Hinderungsgrund: Das Betreuungsangebot ist nicht auf die Arbeitszeiten der Eltern abgestimmt.
Eigene Angebote sind wichtiger Wettbewerbsvorteil
Eine ausgewogene Work-Life-Balance entsteht folglich dann, wenn die spezifischen Nutzungsinteressen von Männern, Frauen, Jüngeren, Älteren, Eltern und Kinderlosen berücksichtigt werden. So würden Männer ein Betriebsrestaurant eher nutzen wollen als Frauen (38 gegenüber 25 Prozent), während Massageangebote dagegen eher die Frauen ansprechen (34 gegenüber 19 Prozent der Männer). Vom Arbeitgeber angebotene Gesundheitschecks würde jeder dritte Arbeitnehmer über 50 in Anspruch nehmen, aber nur jeder fünfte der unter 30-Jährigen. Für die Jüngeren käme stattdessen vor allem der Besuch im Betriebsrestaurant infrage oder die Nutzung eines betrieblich organisierten Reinigungsdienstes. Beschäftigte mit jüngeren Kindern legen dagegen mehr Wert auf betriebliche Betreuungsangebote.
Der Stress, den Arbeitnehmer durch die Verschmelzung von Beruf und Privatleben empfinden, wird in Zukunft nicht weniger werden. Die Ergebnisse der Studie machen aber deutlich, dass betriebliche Angebote das Wohlbefinden und die Mitarbeitermotivation steigern können. Unternehmen, die ihrer Belegschaft an die jeweilige Lebenssituation angepasste Dienstleistungen anbieten, können gleich dreifach profitieren: durch Reputationsgewinn dank erhöhter Weiterempfehlungsbereitschaft der Mitarbeiter, durch eine Verbesserung des Betriebsklimas und durch den Motivationsgewinn und die damit verbundene Arbeitsleistung des einzelnen Mitarbeiters.
Quelle: Sodexo