Luzerner Start-Up produziert Papier und Karton aus landwirtschaftlichen Abfällen

In der Schweiz werden pro Person und pro Jahr immer noch ca. 140 Kilogramm Papier und Karton verbraucht. Hochgerechnet auf die gesamte Schweizer Bevölkerung ergibt dies einen Verbrauch von 1.18 Millionen Tonnen, wofür jedes Jahr ganze Wälder abgeholzt werden müssen. Ein neues Papier namens envoPAP verspricht dem ein Ende zu setzen, denn es besteht zu 80% aus landwirtschaftlichen Abfällen statt aus Holz.

 

Zuckerrohr Abfall, die Basis von envoPAP. (Bild: zVg)

Ein Luzerner Unternehmer will das Papier im September mittels Crowdfunding in die Schweiz bringen. Erster prominenter Unterstützer von envoPAP in der Schweiz ist der Luzerner Ständerat Damian Müller. Über 40 Prozent des weltweit geschlagenen Holzes wird derzeit zu Papierprodukten verarbeitet. Dies deshalb, da konventionell hergestelltes Papier aus Frischholzfasern gewonnen wird. Auch Recycling-Papier lässt sich nur sieben Mal wiederaufbereiten, bevor wieder frisches Holz benötigt wird.

Zuckerrohr, die Lösung?  

Dank einem neuen Papier des britischen Unternehmens envoPAP könnte die Entwaldung durch die Papierindustrie bald massiv eingedämmt werden: «envoPapier besteht zu 80 Prozent aus landwirtschaftlichen Abfällen von Zuckerrohr, Weizenstroh und Wildgras. D. h. ausrangierte Stängel und Halme, die normalerweise verbrannt werden würden, werden gemischt und erhalten in Form von envoPap ein zweites Leben», erklärt der Luzerner Unternehmer Yves Beljean, der mit seinem Startup in der Schweiz und in Liechtenstein exklusiver Vertriebspartner von envoPAP ist.

«So können Abfallprodukte effizient wiederverwertet werden, statt dass Bäume gefällt werden müssen. EnvoPAP hilft also ganz konkret, die Wälder und grünen Reserven der Welt zu schützen. Die Herstellung von envoPAP ist zudem um einiges energieeffizienter als die Herstellung von konventionellem Papier.» EnvoPap wurde von verschiedenen unabhängigen Institutionen mehrfach ausgezeichnet und zertifiziert, u. a. von der Organisation suportthegoals mit dem Maximum von 4 Sternen für die Erreichung von 8 Nachhaltigskeitszielen (SDG) der UNO und des Bundessämtlicher Nachhaltigkeitsziele.

Von blossem Auge unterscheidet sich EnvoPap kaum von anderen handelsüblichen Hochweiss-Papieren. Auch in der Verwendung steht EnvoPap konventionellen Papieren in nichts nach. «Es kann genauso gut für Verpackungen verschiedenster Art wie zu Bürozwecken verwendet werden. In Grossbritannien, Indien und Asien wird EnvoPap bereits erfolgreich eingesetzt – nun möchte ich auch der Schweiz die Chance geben, sich vom Papier zu überzeugen.»

Crowdfunding für Schweiz 

Eine erste Ladung des Papiers möchte Yves Beljean deshalb nun auf Ende September mittels Crowdfunding in die Schweiz bringen. «Die kleinstmögliche, auch ökologisch sinnvolle Bestellmenge beträgt 20 Tonnen. Dies ist mit Kosten von 36’000 Franken verbunden, die wir nun mittels Crowdfunding sammeln möchten», erklärt Beljean. So hat jeder und jede bis anfangs Oktober die Möglichkeit, sich eine Box EnvoPap (5x 500 Blatt) für 61 Franken zu sichern. Diese werden mit der Post CO2 neutral bequem nach Hause geliefert. Kauft man sich gleich 5 Pack, rettet man einen jungen Baum.

«Mit EnvoPap sind wir in der gleichen Preisklasse wie bei konventionellem Papier. Damit ist EnvoPap die erste wirkliche Alternative zu konventionellem Papier – andere Alternativen wie Bambus-, Gras- oder Steinpapier sind zwar ähnlich nachhaltig, aber immer noch um ein Vielfaches teurer.» Erster prominenter Unterstützer von EnvoPap in der Schweiz ist der Luzerner Ständerat Damian Müller.

Hier geht es zur Crowdfunding Seite von envoPAPIER 

(Visited 136 times, 1 visits today)

Weitere Beiträge zum Thema