Zum Spatenstich des Observatoriums von Mario Botta

Mit dem ersten Spatenstich hat am Montag auf dem Längenberg bei Bern der Bau einer neuen Sternwarte mit Museum und Lehrpfad begonnen. Entworfen hat das neue Observatorium der Tessiner Stararchitekt Mario Botta.

Auf dem Gelände gibt es schon seit 1951 eine Sternwarte. Diese Sternwarte Uecht genügt aber heutigen Anforderungen nicht mehr und soll als Museum Bestandteil des Astro-Parks werden. (Bild: zVg) 

Der Spatenstich des swiss space sustainability observatory (S3O) von Mario Botta fand am 9. September 2019 statt. Botta nahm an der Seite des früheren Astronauten Claude Nicollier den Spatenstich oberhalb des Dorfes Niedermuhlern selber vor, wie die Trägerstiftung mitteilte. Ebenfalls mit dem Spaten in die Erde stachen vor über 100 Gästen der Berner Regierungspräsident Christoph Neuhaus und Stiftungsratspräsident Andreas Blaser.

S3O wird auf der Uecht errichtet, wo der Erfinder Dr.h.c. Willy Schaerer in den 1960er Jahren eine Privatsternwarte baute. Der von Mario Botta geplante Neubau wird die historische Sternwarte mit einem neuen Gebäude und einem modernen Beobachtungsinstrument ergänzen. S3O soll im Gegensatz zum jetzigen Oberservatorium auch tagsüber nutzbar sein.

Workshopräume

Das Projekt besteht aus einem weissen, 11,5 Meter hohen Beobachtungsturm mit Kuppel. Unterirdisch und radial angelegt befindet sich ein 640 qm grosses Informationszentrum, in dem Workshopräume und ein 360°-Planetarium von rund 90 qm Bodenfläche eingerichtet werden. Die Gesamthöhe des Baus inklusive Kuppel beträgt 14,4 Meter. Das Observatorium soll mit einem Elektrofahrzeug öffentlich zu erreichen sein.

Erhellt werden die Räume über Oberlichter, die in einem Kranz um den Turm angelegt sind. Die Beobachtungsplattform wird über einen Lift und eine zentrale Wendeltreppe erschlossen, mit Nischen für Ausstellungen und Visualisierungen. Vier Treppen führen von der umgebenden Parkanlage direkt in die unterirdischen Räumlichkeiten.

Für neun Millionen Franken will die Trägerstiftung auf 950 Metern über Meer in einem «Astro-Park» die Astronomie einem breiten Publikum näher bringen und Forschung ermöglichen. «Swiss Space & Sustainability Observatory» heisst das Projekt offiziell.

Realisierung 

Für die Realisierung des Projektes hat die Stiftung ein Netzwerk von Partnern aus Forschung, für Finanzierung und Betriebswesen sowie Interessierten aufgebaut. In den kommenden Monaten hoffe man, private Partner für die «letzte Finanzierungsmeile» von rund 2 Millionen, was einem Fünftel der Gesamtfinanzierung entspricht, zu finden, heisst es in einer Mitteilung der Stiftung Sternwarte Uecht. Der Betrieb des S3O soll sich selber tragen. Bis die Finanzierungsziele erreicht sind, will man die Ausschreibungspläne verfeinern, Umsetzungspartner für das Bauvorhaben evaluieren und die Realisierungsphase planen.

Die Finanzierung des 9-Mio-Projekts ist noch nicht gesichert: Zwei Millionen Franken fehlen noch. Die öffentliche Hand leistet nach Angaben der Trägerstiftung 2,8 Mio. Franken an das Projekt. 2021 möchte die Stiftung das neue Observatorium einweihen. Die Uecht Niedermuhlern eignet sich für die Sternbeobachtung, weil es dort im Winter kaum Nebel gibt. Auch befindet sie sich trotz ihrer Nähe zu Bern abseits des Lichtsmogs der Agglomerationen Bern und Thun.

https://www.s3o.org/willkommen

 

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