Tag des Windes: Potenzial von Windenergie für klimaneutrale Energiezukunft

Am 15. Juni am "Tag des Windes" soll weltweit auf die Bedeutung von Windkraft hingewiesen werden. Leider reichen die derzeitigen Rahmenbedingungen für den Ausbau von Erneuerbaren Energien für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens nicht aus. Ein gutes Energiebeispiel stünde so nahe: Windräder.

Am Tag des Windes dreht sich alles um alternative Energien. Allerdings hätten Länder wie Österreich und die Schweiz noch Luft nach oben. (Symbolbild: Unsplash)

Der Tag des Windes soll sich nicht nur um schöne Wolken drehen. Bereits 14 Prozent des europäischen Stromverbrauchs wurden im letzten Jahr durch Windenergie gedeckt (Quelle: IG Windkraft). Damit ist Windenergie die stärkste aller erneuerbaren Energieformen und einer der grössten Leistungsträger für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Der Tag des Windes am 15. Juni soll weltweit auf diese Bedeutung aufmerksam machen.

Windräder decken 11 Prozent des österreichischen Strombedarfs

In Österreich wurde im letzten Jahr durch 1.313 Windräder so viel umweltfreundlicher Strom erzeugt wie über 1,9 Mio. heimische Haushalte verbrauchen. Diese Windkraftanlagen können jährlich rund 7 Mrd. kWh erzeugen. Das entspricht 11 Prozent des Strombedarfs des gesamten Landes und 4,3 Mio. Tonnen CO2, die vermieden werden können (Quelle: IG Windkraft). Die meisten neu installierten Anlagen haben eine Leistung über 3 MW, was einer Jahresproduktion von über 6 GWh entspricht.

Für Privatpersonen rechnen sich Windkraftanlagen im Gegensatz zu Photovoltaikanlagen derzeit noch nicht.

In Österreich wie in der Schweiz ist das volle Potenzial von Windkraft noch nicht ausgeschöpft. Im europäischen Vergleich (kumulative Kapazität von Windkraftanlagen in GW) belegt Österreich nur den 14. Platz, während Deutschland auf Platz 1 ist (Quelle: WindEurope).

Grosses Potenzial für Wirtschaftsstandort

„Die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens ist mit den derzeitigen Rahmenbedingungen auf europäischer und österreichischer Ebene nicht realisitsch“, stellt Energieexperte DI Dr. Roland Kuras fest. „Es müssen hier stärkere Anreizstrategien zur Steigerung des Ausbaus erneuerbarer Energie und genauso zur Steigerung von Energieeffizienz gesetzt werden.“

Die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen sorgt nicht nur aus ökologischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht für positive Effekte. Das zeigt eine Untersuchung von vierzehn Wissenschaftlern der LUT University sowie Energy Watch Group. Der Studie zufolge ist ein kompletter Ausstieg aus fossilen Brennstoffen bis 2050 mit einem Windkraftanteil von 32 Prozent in Europa realistisch. Einen weiteren Vorteil sehen die Forscher darin, dass 1,5 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen würden.

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzt (EAG), das derzeit in Planung ist, soll den Ausbau und die Förderung von Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft beschließen. Dessen Begutachtung ist bis auf Weiteres verschoben worden.

Technologien vor allem für die Speicherung von Windkraft gefragt 

„Österreich hat jetzt die Chance sich durch den sinnvollen Ausbau der Technologien rund um Windkraft gemeinsam mit anderen europäischen Ländern als internationale Know-How Plattform zu etablieren“, ergänzt Kuras. Dazu zählt auch die Nachfrage nach neuen Speichertechnologien wie die Speicherung des Windes über Wasserkraftwerke, Power-to-Gas oder Batterienspeicher.

 

Mehr Infos im Video „Windenergie einfach erklärt“

 

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