So wirkt sich ein Fachhochschul-Studium in der Lohntüte aus

Die Löhne der Absolvent:innen von Fachhochschulen sind merklich gestiegen. Dies zeigt sich an den Resultaten der neuen Lohnstudie von FH-Schweiz, an der über 13 400 Personen teilgenommen haben.

Ein Fachhochschul-Studium wirkt sich signifikant auf das Gehalt aus. Im letzten Jahr verzeichneten Absolvent:innen vielerorts eine Lohnerhöhung. (Illustration: FH Schweiz)

104’000 Franken beträgt der Medianlohn* aller Teilnehmenden an der aktuellen FH-Lohnstudie. Diese wird vom Dachverband FH Schweiz alle zwei Jahre durchgeführt und beleuchtet die Lohn-, Arbeits- und Weiterbildungssituation von Absolventinnen und Absolventen einer Schweizer Fachhochschule. Die Studie wird von allen Schweizer Fachhochschulen und verschiedenen Unternehmen unterstützt. Erhoben werden die Daten von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Alle Befragten haben ein Schweizer Fachhochschul-Studium absolviert. Sie stammen vornehmlich aus der Deutschschweiz (87 Prozent) und sind zum grössten Teil angestellt (98 Prozent). Über die Hälfte der Befragten sind in Kaderpositionen tätig, 13 Prozent im oberen Kader.

Fachhochschul-Studium in der Finanzbranche bleibt lukrativ

Nach wie vor lohnt es sich, in der Finanz- und Versicherungsbranche zu arbeiten. Hier liegt der Medianlohn von allen Branchen mit 120’000 Franken am höchsten. Es folgen die Branchen Pharma und Chemie, öffentliche Verwaltung und Informatik, wo der mittlere Lohn ebenfalls deutlich über 110’000 Franken liegt.

Lohn nach Branche (Median*, pro Jahr, in Franken)
Architektur, Ingenieurwesen: 94’900
Forschung, Entwicklung, Wissenschaft: 98’000
Finanz- und Versicherungswesen: 120’000
Gesundheit und Sozialwesen: 88’889
Industrie, Produktion: 107’705
Informatik: 115’000
Kultur, Kunst, Unterhaltung: 69’271
Öffentliche Verwaltung: 116’250
Pharma, Chemie: 116’278
Treuhand, Consulting: 109’083

*Beim Median handelt es sich um den mittleren Wert – die Hälfte der Löhne liegt unter diesem, die Hälfte darüber. Im Gegensatz zum Durchschnitt verzerren hier einzelne Ausreisser nach oben oder unten das Bild nicht.

70 Prozent der Befragten durften sich auf dieses Jahr hin über eine Lohnerhöhung freuen. Dies bestätigt die allgemeine Entwicklung infolge der Teuerung. Der grösste Teil der Erhöhungen (über 50 Prozent der Befragten) liegt im Bereich bis 5 Prozent. Der Anteil jener, die keine Lohnentwicklung verzeichnen ist merklich kleiner als noch vor einem Jahr.

Lohnentwicklung in den letzten zwei Jahren
  2021-2022 2022-2023
+ 5 Prozent und mehr: 18.2% 17.8%
+ 2 bis 5%: 14.9% 25.6%
bis + 2%: 24.3% 26.7%
keine Veränderung: 39.8% 27.0%
bis – 2%: 0.9% 0.9%
– 2 bis 5%: 0.5% 0.6%
– 5 % und mehr: 1.3% 1.3%

Mehrheit der befragten FH-Absolventen sind im Kader

Weitere Ergebnisse der Lohnstudie fallen auf: Die Ökonom:innen verdienen in fast allen Branchen mehr als jene, die in anderen FH-Fachbereichen studiert haben. Auch der Arbeitsstandort beeinflusst das Salär: Zürich ist mit einem Median von gut 111’000 Franken pro Jahr wie gewohnt Spitzenreiter. Gegenüber der Studie 2021 haben hingegen die Ostschweizer massiv aufgeholt und liegen mit einem Median von 106’000 dieses Jahr an zweiter Stelle, vor dem Ausland (104’000) und der Nordwestschweiz (103’230), die damals noch an zweiter Stelle lag.

Obwohl 70 Prozent der Studienteilnehmenden unter 40 Jahre alt sind, haben gegen 60 Prozent aller Befragten eine Kaderfunktion inne. Sie verdienen zwischen 106’000 und 140’000 Franken pro Jahr. Gerade die unteren Kader haben somit von knapp 101’000 auf 106’000 Franken seit der letzten Studie deutlich aufgeholt. «Die Studie bestätigt, dass Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen in der Gesellschaft und Wirtschaft eine tragende Rolle spielen», so Toni Schmid, Geschäftsführer von FH Schweiz. Je älter, desto eher sind die Fachhochschul-Absolventinnen und -Absolventen in einer oberen Kaderposition tätig.

Über die Hälfte plant eine Weiterbildung

Nach wie vor ist das Interesse an Weiterbildungen gross. So planen 60 Prozent der Befragten in absehbarer Zukunft eine solche. Am beliebtesten sind CAS und DAS, gefolgt von Fach- und Führungskursen. Aber auch die weit zeitaufwändigeren MAS, MBA und EMBA bleiben beliebt. Dennoch liegt der Anteil jener, die keine Weiterbildung planen (gut 40 Prozent), deutlich über dem Wert der Studie 2021, als es noch 30 Prozent waren. Ein Blick in die Ergebnisse zeigt weiter, dass der Weiterbildungswille bei Frauen grösser ist als bei Männern. So geben nur 37 Prozent der Frauen an, keine Weiterbildung zu planen, während es bei den Männern gut 42 Prozent sind.

Weitere Resultate und Informationen der FH-Lohnstudie sind auf www.fhlohn.ch kostenpflichtig abrufbar.

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