Watt d’Or: Schweizer Elektrobus mit „Turboladung“ ausgezeichnet

Der renommierte Schweizer Preis "Watt d’Or" zeichnet in vier Kategorien und einem Spezialpreis grossartige und innovative Leistungen im Energieumfeld aus. Auch 2018 hat das Bundesamt für Energie Projekte für einen besonders effizienten Umgang mit Energie ausgezeichnet. Das "Gütesiegel für Energieexzellenz" erhält der Genfer Elektrobus "Tosa".

Der Elektrobus „Tosa“ kommt ohne Fahrleitung aus. Er lädt seine Batterien an ausgewählten Stationen in Sekundenschnelle wieder auf. (Bild: EPFL)

Watt d’Or macht „aussergewöhnliche Leistungen im Energiebereich“ bekannt. Ein Preisgeld erhalten die Ausgezeichneten jedoch nicht. „Tosa“ heisst der Sieger in der Kategorie „Energieeffiziente Mobilität“. Der elektrische Bus, der keine Fahrleitungen braucht und seine Batterien an ausgewählten Haltestellen innert Sekunden aufladen kann (siehe Grafik) ist seit Dezember 2017 auf der Linie 23 in Genf im Einsatz.

Das Bundesamt für Energie spricht von einer „zukunftsweisenden Innovation“. Hierfür verantwortlich sind die Preisträger: ABB gemeinsam den Transports Publics Genevois (tpg), dem Office de Promotion des Industries et des Technologies (OPI), den Services Industriels de Genève (SIG) und Carrosserie Hess. Im Folgenden werden die Sieger weiterer Kategorien aufgeführt:

– Strassenlampen, die auf den Verkehr reagieren

Ausgezeichnet wird auch eine neuartige Lichtsteuerung für Strassenleuchten. Diese lassen sich dank einer intelligenten Sensorik fliessend und sanft dem Verkehrsaufkommen anpassen. Die verkehrsbeobachtende Beleuchtung spare je nach Situation bis zu 70 Prozent Energie. (Preisträger: Elektrizitätswerke des Kantons Zürich, Schréder Swiss SA. Kategorie: Energietechnologien)

– Abfälle, „die Gas geben“

Biogas aus Abfällen ist ein wertvoller Energielieferant. Bisher musste das Roh-Biogas aufwändig behandelt werden, um das darin enthaltene CO2 abzutrennen. Eine neue Technologie der Direktmethanisierung macht dies überflüssig und steigert die Ausbeute an Bio-Methan um 60 Prozent. (Preisträger: Paul Scherrer Institut PSI und Energie 360°. Kategorie: Erneuerbare Energien)

– Umbauen im Stil der „Architektur-Zukunft“

An der Hohlstrasse 100 in Zürich wird ein Neu- und Umbauprojekt prämiert. Hier kämen „innovative Lösungen“ zum Einsatz, wie das Bundesamt für Energie festhält. Dazu gehörten etwa vorfabrizierte, mit dem Hochleistungs-Dämmstoff Aerogel isolierte Holzelemente. Diese ermöglichten eine sehr dünne Aussenfassade und damit eine Maximierung der nutzbaren Innenfläche.

Zudem kämen erstmals in der Schweiz Vakuumisolationsgläser als Standardverglasung zum Einsatz. (Preisträger: Dietrich Schwarz Architekten AG. Kategorie: Gebäude und Raum)

– Energieoptimierung als Dienstleistung

Das Programm „éco21“ der Services industriels de Genève hat der Energieverschwendung durch schlecht eingestellte Heizungen den Kampf angesagt. Mit Energieoptimierungsverträgen können Gebäudebesitzer und Liegenschaftsverwaltungen den optimalen Betrieb ihrer Heizungen sicherstellen lassen. Das sei eine in der Schweiz einzigartige Dienstleistung. Seit 2014 habe das Programm Energieeinsparungen von 20 GWh ermöglicht und eine Senkung der CO2-Emissionen um 4400 Tonnen bewirkt. (Preisträger: Services industriels de Genève, éco21 und energo. Kategorie: Spezialpreis Energieeffizienz)

 

Weitere Informationen zum Watt d’Or 2018 finden Sie in diesem Link

 

 

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