Nach KMU auch Teurhänder: Die Digitalisierung betrifft alle

Eine Studie von TREUHAND|SUISSE und bexio zeigt auf, dass Treuhänder heute zu viel Zeit für administrative Arbeiten benötigen. Arbeiten, die in wenigen Jahren automatisiert erledigt werden. So erhalten andere Tätigkeiten, wie die Beratung von KMU, in Zukunft mehr Gewicht.

Digitalisierung – betrifft das auch mich? Schweizer Treuhänder sagen dazu «ja», wie eine Studie des Schwei­ze­rischen Treuhänderverbands TREU-HAND|SUISSE und bexio, der führenden Anbieterin webbasierter Business Software zeigt. Über 90 Prozent der Finanzprofis sind überzeugt, dass die digitale Transformation bis 2025 grosse Auswirkungen auf ihre Branche haben wird. Für die Studie wurden im Herbst 2016 die rund 2100 Mitglie-der des Treuhandverbands online befragt.

Die Studie zeigt auf, dass heute 60 Prozent der Treuhänder einen Grossteil ihrer Arbeitszeit mit administrativen Arbeiten für ihre Mandanten verbringen. Ein Drittel benötigt sogar mehr als die Hälfte ihrer Zeit, um beispielsweise Belege zu erfassen oder Geschäftsvorfälle zu verbuchen.

Solche einfachen administrativen Arbeiten fallen in Zukunft weg, wie Zahlen der Universität Oxford belegen: Die Berufe des Buchhalters und des Treuhänders werden zu 94 Prozent automatisiert. Davon betroffen sind alleine in der Schweiz knapp 50 000 Personen.

Diese Veränderungen kommen nicht unerwartet: Die von TREUHAND|SUISSE und bexio Befragten wissen, dass sich ihr Arbeitsalltag in den nächsten Jahren verändern wird und geben deshalb an, dass sie 2025 weniger Zeit mit administrativen Aufgaben verbringen werden.

Auch eine Folge des heute hohen Zeitbedarfs administra­tiver Arbeiten: Es fehlt die Zeit für an­dere wichtige Arbeiten von Treuhändern, wie etwa die Beratung ihrer Mandanten: So überwachen heute zum Beispiel nur knapp 60 Prozent quartalsweise oder sogar noch seltener deren Kontostand. Doch flüssig zu bleiben, ist essenziell für ein gesundes KMU: 9 von 10 Konkursen sind auf Liqui­ditätsprobleme zurückzuführen, wie Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco belegen.

Doch wie können Finanzprofis mit der Digi­talisierung Schritt halten? Wir von bexio haben im letzten Jahr mit über 500 Buchhaltern und Treuhändern gesprochen. Unser Fazit: Treuhänder müssen mit der Zeit gehen. Die Lösung besteht in der Digitalisierung in drei Schritten:

Wagen Sie sich ins digitale Gelände. Ob Linked­In, XING, Twitter, Facebook oder Instagram: Entscheiden Sie sich für gewisse dieser sozialen Plattformen und tauschen Sie sich dort aus. Sorgen Sie dafür, dass Ihre sämtlichen digitalen Informa­tionen aktuell sind (Website und soziale Medien). Tipp: Zeigen Sie digitale Präsenz!

Integrieren Sie digitale Prozesse in den Arbeitsalltag. Früher herrschte eine eher geschlossene Haltung: Aufgrund der begrenzten technischen Möglichkeiten liefen Buchhaltungsvorgänge vermehrt manuell und komplexer ab. Dies hat sich geändert: Heute haben Kunden und Auftrag­geber mehr Kontrolle und Beeinflussungsmöglichkeiten. Prozesse laufen verstärkt automatisiert ab; repeti­tive, manuelle Arbeit entfällt. Tipp: Seien Sie offen und stets im Kontakt mit Ihren Geschäftspartnern.

Verbessern Sie sich stetig – überall, auch digital. Fragen Sie Ihre Kunden und Mitarbeiter, was sie brauchen, und hören Sie genau zu. Mit dem technologischen Wandel verändern sich auch deren Bedürfnisse, beispielsweise im Hinblick auf den Austausch und die Transparenz. Tipp: Befragen Sie Ihre Kunden. Dafür gibt es inzwischen diverse (kostenlose) Online-Lösungen.

Und warum das Ganze? Was bringt die Digitalisierung Finanzprofis in KMU? Wir bei bexio sind überzeugt, dass nur digitale Buchhalter überleben werden. Der externe Finanzprofi ist Experte und Sparringspartner des Kleinunternehmers. Und nicht mehr wie früher der ‹Belegabtipper›.

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