5. Swiss Green Economy Symposium über Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Gesellschaft und Unternehmen haben das erkannt und befinden sich im nachhaltigen Aufbruch, so das Ergebnis des 5. Swiss Green Economy Symposium, dessen diesjähriges Leitbild "Erfolgreich Grenzen überschreiten" lautete.

Am 5. Swiss Green Economy Symposium vom 30. Oktober 2017 versammelt sich mehr als 900 Teilnehmende und Changemaker im Kongresshaus Liebestrasse in Winterthur. (Bild: zVg)

Verträgt sich überhaupt Nachhaltigkeit erfolgreiches und profitables Wirtschaften? Ein wichtiger Motor für die Implementierung von Nachhaltigkeit sind die Sustainable Development Goals (SDG) der UNO. Diese 17 Ziele sollen bis 2030 von allen UNO-Mitgliedsstaaten erreicht werden. Botschafter Michael Gerber, Sonderbeauftragter des Bundesrats für globale nachhaltige Entwicklung, unterstrich, dass bereits ein Viertel der Schweizer Unternehmen mit diesen Zielen arbeiten würden. Denn sie lohnen sich:

12 Billionen Dollar bis 2030 könnte die Wirtschaft mit der Umsetzung verdienen, betonte er. Dante Pesce, Mitglied der Human-Rights-Arbeitsgruppe der UNO und Nachhaltigkeitsexperte an der Universität von Valparaiso (Chile) erläuterte den Zusammenhang mit den Menschenrechten, deren Implementierung in die ganze Wertschöpfungskette die Businessperformance steigere. Ein offener Handel, der sich auf Nachhaltigkeit fokussiert, sei auch ein profitabler Handel, so Christian Ewert, Generaldirektor der Foreign Trade Association zu den Zuhörenden.

Nachhaltiges Investment?

Ewert seine Organisation erhält einen neuen Namen: Sie heisst ab 2018 „amfori“ und steht für einen verantwortungsbewussten Handel. Sie will nichts mehr, als Ökonomie, Ökologie und soziales Bewusstsein im globalen Handel verankern. Bei der Finanzierung von nachhaltigem Wirtschaften sieht Jean-Daniel Gerber, Präsident von Swiss Sustainable Finance, noch grossen Handlungsbedarf. „Noch gibt es keine einheitliche Definition, was ein nachhaltiges Investment überhaupt ist!“

Neben finanziellen Aspekten fällt insbesondere auch der Digitalität eine grosse Rolle zu. Siegfried Gerlach, Siemens-CEO der Schweiz, erläuterte die vier Hebel seines Konzerns: Energieeffizienz, dezentrale Energieversorgung, Einsatz von grünem Strom und die Modernisierung der eigenen Fahr-zeugflotte. Bis 2030 will der Konzern dank smarter Technik C0²-neutral arbeiten.

Grenzen der Nachhaltigkeit

Die Digitalisierung verändere die Arbeitswelt stark, betonte Hans C. Werner, Mitglied der Geschäftsleitung Swisscom und mahnte die Bereitschaft zu einer permanenten Veränderung und dem Überschreiten der eigenen Grenzen an. Hierfür bedürfe es einer fortgesetzten Weiterbildung mit einem kurzen Zeithorizont und vor allem auch einer ausgeprägten Neugierde auf Neues. Auch in der Smart Changemaker Debatte mit Denise Fessler, CEO InnoPark Schweiz, Simona Scarpaleggia, CEO IKEA Schweiz und Max Schachinger, CEO Schachinger Logistik Holding, ging es um die persönliche Einstellung, die inneren Veränderungen, die letztlich zu einer nachhaltigen Umformung der Organisation führen.

„Ich reflektiere mehr als früher über meine persönliche Verantwortung“, beschrieb Denise Fessler ihr verändertes Bewusstsein.

Kulturwandel, Zusammenarbeit, Wissenstransfer – das waren die wichtigsten Stichworte von Botschafter Raymund Furrer, der beleuchtete, was die Schweiz heute schon mit Vorbildcharakter unternimmt, um Tourismusdestinationen wie zum Beispiel Indonesien nachhaltiger zu machen. Um eine offene Unternehmenskultur ging es im Gespräch zwischen Moderatorin Sonja Hasler (SRF) und Peter Gehler, Kommunikationsverantwortlicher des Pharmaunternehmens Siegfried. Er betonte, dass dies für ein Unternehmen mit einer weltweiten Aufstellung eine Pflicht und Selbstverständlichkeit sein müsse, wenn man in diesen Strukturen arbeiten wolle.

Die Winterthurer Stadträtin Barbara Günthard-Maier brachte das gemeinsame Verständnis aller Teilnehmer auf den Punkt: „Smart sein heisst, den Kindern eine intakte Umwelt zu hinterlassen.“

Das 6. Swiss Green Economy Symposium findet bereits am 4. September 2018 in Winterthur statt.

www.sges.ch

 

 

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