Buch-Vorschau: Seltene Erden, umkämpfte Rohstoffe des Hightech-Zeitalters

Der wichtigste Rohstoff der deutschen Industrie ist der Erfindungsgeist ihrer Ingenieure. Dieses Bonmot ist richtig, aber ganz ehrlich ist es nicht. Denn ohne Rohstoffe wie Cer oder Europium kommt auch der klügste Ingenieur nicht weit. Das Buch "Seltene Erden" geht auf umkämpfte Rohstoffe unseres Zeitalters ein.

 

China dominiert beinahe vollständig den Markt für Seltene Erden. Während Rohstoffe wie Eisen oder Aluminium unerschöpflich erscheinen, sieht es um die sogenannten Seltenen Erden anders aus – wenn auch vor allem deshalb, weil der Quasi-Monopolist China die Mengen diktieren kann, die dem Markt zur Verfügung stehen. Ihre besondere Bedeutung verdanken die 17 Metalle der Tatsache, dass sie in äusserst sensiblen Bereichen Einsatz finden: Von der Militärtechnologie bis zur Kommunikations- und Energietechnik gestalten wir mit ihrer Hilfe unseren modernen Alltag.

Der zehnte Band der Reihe Stoffgeschichten gibt dem Unbekannten wie Unverzichtbaren ein Gesicht, informiert über Geschichte, Verwendung und Bedeutung von Neodym, Europium & Co.

Das Buch: „Seltene Erden, umkämpfte Rohstoffe des Hightech-Zeitaltersvon“ geschrieben von den Autorinnen Luitgard Marschall und Heike Holdinghausen erscheint am 2. November 2017 im oekom verlag, München.

www.oekom.de

 

Konzentration auf wenige Minen

Der Abbau dieser Metalle konzentriert sich auf ein paar wenige Minen. China dominiert beinahe vollständig den Weltmarkt; das löst immer wieder Ängste vor Lieferengpässen bei westlichen Produzenten aus, die auf Seltene Erden angewiesen sind. Das Problem leuchtet ein: Immer strengere Umweltauflagen führten dazu, dass sich die westlichen Firmen fast vollständig zurückzogen. Die Einhaltung der Vorschriften war ihnen zu teuer. Der ehemalige Hauptproduzent USA wurde deshalb in den letzten 20 Jahren von China abgelöst.

Hochgiftige Schlacke in Seen

Die aus dem Boden geschürften Mineralien werden mit Säuren oder Laugen behandelt, um die gewünschten Metalle herauszulösen. Zurück bleibt eine toxische Schlacke, die, quasi als Beigemisch, oft auch noch radioaktive Stoffe wie Thorium enthält. Diese Schlacke wird in künstlichen Seen neben den Minen gelagert. Die Umweltprobleme werden damit in Länder exportiert, die sich (teure) Schutzvorschriften nicht leisten können – oder wollen. (Quelle: Reuters)

 

 

 

 

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