Neuer Verband Swiss Freelancers lanciert branchenübergreifende Umfrage

Im Rahmen der European Freelancers Week, die dieses vom 18. bis 24. Oktober stattfindet, lanciert Swiss Freelancers die Schweizer Freelancer Umfrage 2021. Mit der ersten branchenübergreifenden Freelancer-Studie in der Schweiz will er eine Grundlage schaffen, um aus den aktuellen Veränderungen in der Arbeitswelt die Diskussion um politischen Handlungsbedarf für neue Arbeitsmodelle anzustossen.

Claudius Krucker, Präsident von Swiss Freelancers, beim Start für die grosse Schweizer Freelancer-Studie. (Bild: zVg / Swiss Freelancers)

Der neue Verband «Swiss Freelancers» will Freelancers aus der ganzen Schweiz vernetzen und ihnen mehr Sichtbarkeit geben, sowohl individuell mit ihren jeweiligen Dienstleistungen als auch dem Freelancing als Arbeitsform insgesamt. Während Freelancing – sei es in Vollzeit oder in Teilzeit als Teil eines Arbeits-Portfolios neben Teilzeit-Anstellungen und/oder Familie – auch in der Schweiz stetig zunimmt, sind Politik und Sozialsystem immer noch auf das althergebrachte Vollzeit-Anstellungsverhältnis bei einem einzigen Arbeitgeber ausgerichtet. Als erste Aktion startet Swiss Freelancers zunächst eine branchenübergreifende Freelancer-Umfrage.

Veränderungen in der Arbeitswelt

«Beschäftigen Unternehmen in Zukunft nur noch Freelancer?», stellte ein Artikel in der NZZ vor gut einem Jahr die Frage in den Raum. Auch wenn vorderhand eine vollständige Ablösung der klassischen Arbeitsverhältnisse nicht stattfinden dürfte, so ist der Trend doch eindeutig: Allein in den letzten 30 Jahren ist gemäss Bundesamt für Statistik der Anteil an Vollzeit-Beschäftigungsverhältnissen um mehr als 10 Prozentpunkte gefallen, bei Frauen ebenso wie bei Männern. Es gibt mehr Teilzeitverhältnisse, mehr Vollzeit-Freelancer, aber auch mehr Freelancer in Teilzeit, die neben Familienarbeit oder einer, vielleicht auch mehreren Teilzeit-Anstellungen steht. Und eine Trendumkehr ist nicht absehbar: Die traditionelle Vollzeitstelle wird mehr und mehr durch ein Portfolio an selbständigen und unselbständigen, dauerhaften und teils auch nur temporären Tätigkeiten abgelöst. «Die sozialversicherungsrechtlichen Instrumente sind aber immer noch auf stabile Arbeitsverhältnisse, die klassische Vollzeit-Anstellung ausgerichtet», meint Claudius Krucker, Präsident des neuen Verbands «Swiss Feelancers», dazu. Gerade auch mit den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie ortet er hier Handlungsbedarf in der Politik. Der Verband soll aber mehr leisten: «Es geht auch um die Sichtbarkeit des Freelancings an sich. Da Freelancer naturgemäss meist alleine oder nur temporär in Teams arbeiten, werden sie nicht als Gruppe wahrgenommen. Sie erhalten in den Medien wenig Präsenz, im Gegensatz zu Grossunternehmen, und haben keine natürliche Lobby.»

Unterstützung für Freelancerinnen und Freelancer

Claudius Krucker selber arbeitete als Freelancer im Home Office und kennt deshalb auch das Problem der fehlenden sozialen Kontakte aus eigener Erfahrung. Dies bewegte ihn 2014 zur Gründung des CreativeSpace in St.Gallen, einem Coworking Space mit Arbeitsplätzen und Workshopräumen für Kreative, mit dem er mittlerweile auch in Zürich präsent ist. «Gerade auch für Freelancer ist Coworking eine ideale Alternative zum Home Office», begründet er sein Engagement für das Konzept der Coworking Spaces. So legt auch der Verband Swiss Freelancers einen Schwerpunkt auf die Kontakte innerhalb der Freelancer-Community, um an regelmässigen Netzwerk-Treffen den Austausch zu fördern. Ausserdem will der Verband seine Mitglieder mit Musterverträgen und einer Freelancer-Charta unterstützen und damit nicht zuletzt auch das Verhältnis zu den Auftraggebern klären. «Es geht um professionelles Verhalten und Fairness von beiden Seiten», so Krucker.

Swiss Freelancers erarbeitet umfassende Studie

Mit der Schweizer Freelancer-Umfrage tritt der Verband nun erstmals an die Öffentlichkeit. Aus der Umfrage soll die erste branchenübergreifende Studie zum Freelancing in der Schweiz entstehen. Entsprechend dem breiten Spektrum, in dem Freelancer tätig sind, geht die Umfrage vor allem auf strukturelle Fragen ein. «Wir fragen nicht nach Stundensätzen. Aber natürlich interessiert uns beispielsweise, wie sich die Corona-Pandemie auf die unterschiedlichen Freelancer-Bereiche ausgewirkt hat – und ob das Netz der Hilfs-Instrumente auch für die Freelancer gehalten hat», erläutert Krucker. Schliesslich werden in der Umfrage auch die anderen Freuden und Leiden des Freelancer-Status erfragt, denn: «Wir müssen mit dem Verband dort Unterstützung bieten, wo unsere Mitglieder der Schuh drückt.»

Weitere Informationen: www.swiss-freelancers.ch

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