Wasserstoff: Zukunft ist Gegenwart
Mit der Eröffnung der weltweit ersten Avia Wasserstoff-Tankstelle in St. Gallen wurde in der Schweiz nach Coop in Hunzenschwil (seit 2016) die zweite öffentliche Tankstelle in Betrieb gesetzt. An der Station in St. Gallen hat Bertrand Piccard das Startzeichen «für einen ökologischen Kreislauf, der den Strassenverkehr auf einen vielversprechenden Weg in Richtung Energiewende führen soll», gegeben.
Für die Wasserstoff-Tankstelle St. Gallen gab Bertrand Piccard das Startzeichen für den Betrieb.Bis Ende 2020 werden auf der Achse Bodensee – Genfersee öffentliche Wasserstoff-Tankstellen in St. Gallen (SG), Rümlang (ZH), Hunzenschwil (AG), Zofingen (AG), Bern (BE) und Crissier (VD) in Betrieb sein. Die Umwelt Perspektiven berichten in der aktuellen Ausgabe (UP 2020_02) ausführlich über die Vorteile von Wasserstoff-angetriebenen Lastern. An der neuen Wasserstoff-Tankstelle in St. Gallen gibt es den grünen Wasserstoff für Nutzfahrzeuge (350 bar) und Personenwagen (700 bar). Die Osterwalder St. Gallen AG bietet den grünen Wasserstoff als erste Tankstelle mit der Bezeichnung H2 Zero an. Kollegen von autosprint.ch waren vor Ort und haben die wichtigsten Entwicklungen zusammengefasst.
Einzigartige Leistung der Privatwirtschaft
Bertrand Piccard: «Was die Schweizer Privatwirtschaft da schafft, ist weltweit einzigartig. Einige glaubten, die Wasserstoffindustrie sei eine reine Utopie. Die Schweiz aber beweist, dass sich elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge und Personenwagen mit sauberem Wasserstoff betanken und ohne CO2-Emissionen fahren lassen.»
Elektrisch angetriebene Lastwagen
Nach einer mehrjährigen Pilotphase fahren die Mitglieder des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz und ihre Partnerunternehmen das neue Elektro-Mobilitätssystem in der Schweiz hoch.
Dieses ermöglicht den CO2-freien Betrieb von elektrisch angetriebenen Nutzfahrzeugen und Personenwagen, die mit grünem Wasserstoff als Energiespeicher unterwegs sind.
So funktioniert das Mobilitätssystem
Hydrospider, Hyundai Hydrogen Mobility (HHM), der Förderverein H2 Mobilität Schweiz und H2 Energy bauen derzeit in der Schweiz die emissionsfreie Elektromobilität auf. Die Grundlage dazu liefert ein Ökosystem, das verschiedene Akteure in einem System vereint.
Jeder Bereich dieses Kreislaufs, von der Energiequelle über die Produktion bis zum Einsatz im Elektrofahrzeug, funktioniert ohne CO2-Emissionen.
Herstellung ausschliesslich der Schweiz
Der geschlossene Kreislauf beginnt mit der Produktion von grünem Wasserstoff durch die Hydrospider AG. Vorab erfolgt dies in einer Produktionsanlage beim Alpiq Wasserkraftwerk Gösgen (SO).
Der Wasserstoff wird ausschliesslich mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien (Wasser, Sonne, Wind) in der Schweiz hergestellt – und ist somit emissionsfrei und klimafreundlich. Dabei handelt es sich um vollständig grünen Wasserstoff.
1600 Brennstoffzellen-Elektro-Trucks
Hyundai Hydrogen Mobility AG importiert bis 2025 bis zu 1600 Brennstoffzellen-Elektro-Trucks. Wasserstoff-Versorgung, Aufbau der Nutzfahrzeuge, Infrastruktur und Tankstellennetz für die ersten 50 Hyundai Xcient Fuel Cell Lastwagen sind vorbereitet. Die 36 Tonnen Anhängerzüge sollen noch vor Ende 2020 auf den Schweizer Strassen unterwegs sein.
Die Mitglieder des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz setzen die Nutzfahrzeuge ein und bauen die landesweite Betankungsinfrastruktur mit 350 bar und 700 bar auf (für Nutzfahrzeuge und Personenwagen).
Vorteile der Wasserstoff-Elektromobilität
Hyundai und Toyota bieten in der Schweiz bereits heute serienmässige Elektro-Personenwagen an, die mit Wasserstoff betankt werden.
Vorteile der Wasserstoff-Elektromobilität: lokale und unabhängige Produktion, emissionsfreie Mobilität (Wasserdampf anstatt Abgase), Antrieb mit Elektromotor (leise und effizient), rasches Betanken (Vergleich mit konventionellen Fahrzeugen) und eine hohe Reichweite.
Die Zukunft ist in diesen Tagen schon Gegenwart.
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