SuisseEMEX’16: Short Learning Sessions mit neuem VIP-Wissens-Ticket
Am grössten Schweizer Marketing Happening mit engagierten Partnern und Ausstellern wird deutlich, welche technologischen und organisatorischen Anpassungen Unternehmen und Marken jetzt leisten müssen, um sich in Zukunft erfolgreich zu positionieren. Profitieren Sie von spezifischem Expertenwissen und hochkarätigen Wissensprogrammen!
Redaktion
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20. Juli 2016
In der World of Digital Business (Halle 6) wird die digitale Transformation und ihre Folgen für das Marketing in Spezialbereichen, Vorträgen, Weiterbildungsangeboten, geführten Touren und persönlichen Expertengesprächen erlebbar gemacht. Zu den Highlights zählen u.a. der Digital Competence Park, der sich mit 15-minütigen Short Learning Sessions speziell an Entscheider richtet. Die Themen reichen von Consistent Brandmanagement und Praxistipps zu Marketing Automation über das Lead Management bis hin zur Sales Automation.
Wie werbe ich erfolgreich auf Google und mit YouTube Content?
In der SEA Academy mit Google lernen Sie in praxisnahen und lösungsorientierten Workshops, u.a. von Google-Spezialisten, alles Wissenswerte über Programmatic Creation, YouTube Content and Distribution Strategies, Traffic Search und Lead Generation.
Sichern Sie sich jetzt Ihr VIP-Wissens-Ticket für CHF 50.00/Tag und profitieren Sie von
Zutritt in die VIP-Lounge mit kostenlosen Snacks & Getränken
reservierte Plätze in den Foren bis 10 Minuten vor Referatsbeginn
Zutritt zu den Short Learning Sessions
Zutritt zum Eröffnungslot des Marketing Forums am Dienstag, 30. August 2016
einer exklusiven Testfahrt im Evotek F1 Simulator
P.S.: „Boost your brand!“. Es hat noch Expertenstände und Promotionsaktionen zu attraktiven Preisen und Konditionen frei! Wir beraten Sie gerne, damit Sie neue Kontakte und top Leads generieren. 15’000 Besucher sind erwartet!
In der modernen (Arbeits-)Welt, wo inzwischen Algorhythmen unsere Beschäftigungsfähigkeit definieren, sind viele neue Herausforderungen gegeben. Es wäre gut, man könnte sich so weiterentwickeln – damit wir attraktive und beherzte Arbeitskräfte bleiben und unser Leben erfolgreich meistern. Eine Checkliste.
Redaktion
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20. Juli 2016
Wie wir auf Herausforderungen reagieren, hängt stark von unserer Fitness, aber auch von unserer subjektiven Gewissheit ab.
„Scheitern“ relativieren und rationalisieren zu können, ist wichtig für jedes Selbstvertrauen.
Wie selbstbewusst und zuversichtlich Menschen neue Aufgaben angehen, hat oft wenig mit ihren realen Fähigkeiten zu tun. Immer wieder registriert man, dass Personen, die eigentlich für das Lösen bestimmter Aufgaben prädestiniert wären, bei deren „Anblick“ der Mut verlässt. Andere hingegen, von denen man denkt „Der muss noch viel lernen“, gehen beherzt ans Werk. Das zeigt: Wie wir auf Herausforderungen reagieren, hängt stark von unserer subjektiven Gewissheit ab „Irgendwie kann ich die Aufgabe schon lösen. Auch wenn ich noch nicht weiss wie.“
Selbstwirksamkeit: eine neue Schlüsselkompetenz
In unserer modernen, von Veränderung geprägten Welt stehen wir immer häufiger vor neuen Herausforderungen – beruflich und privat. Also wird es zu einer Schlüsselkompetenz, mit ihnen adäquat umzugehen. Das haben auch die Personalverantwortlichen in den Unternehmen erkannt. Sie debattierten in den letzten Jahren unter der Überschrift „Beschäftigungsfähigkeit“ oder „Employability“ intensiv über dieses Thema und kamen zur Erkenntnis: Künftig müssen die Mitarbeiter unserer Unternehmen verstärkt über folgende Eigenschaften verfügen:
Selbstwirksamkeit: eine neue Schlüsselkompetenz
Fähigkeit zur Selbstreflexion,
Offenheit für neuen Ideen und Problemlösungen,
Fähigkeit zum Umgang mit ungewohnten Situationen,
Lernfähigkeit und -bereitschaft. Und:
Fähigkeit zum Erkennen und Bereitschaft zum Nutzen von Chancen.
Auf den Punkt gebracht, bedeutet dies: Die Unternehmen erwarten zunehmend, dass ihre Mitarbeiter sich neuen Herausforderungen stellen und diese meistern; ausserdem, dass sie sich eigeninitiativ und -verantwortlich die Fähigkeiten aneignen, die sie für ihren Beruf (künftig) brauchen. Oder anders formuliert: Die Mitarbeiter sollen selbstwirksamer sein.
Die Energiequellen der Selbstwirksamkeit (Checkliste)
Doch wie kann eine Person ihre Selbstwirksamkeit erhöhen? Laut Untersuchungen des kanadische Psychologen und Lerntheoretikers Albert Bandura speist sie sich vor allem aus folgenden vier Quellen:
1.) Eigene Erfahrungen im Meistern schwieriger Situationen: Sie sind für den Ausbau der Selbstwirksamkeit sehr wichtig. Denn wer schon wiederholt die Erfahrung gesammelt hat „Ich kann schwierige Aufgaben lösen“, traut sich dies auch künftig zu. Von besonderer Bedeutung sind sogenannte „mastery experiences“. Sie entstehen, wenn eine Person eine Aufgabe meistert, von der sie zunächst nicht wusste: Wie kann ich sie lösen?
2.) Lernen an Modellen und von Vorbildern: Beobachtet eine Person eine andere beim Lösen einer schwierigen Aufgabe, dann kann dies ebenfalls ihr Selbstvertrauen stärken – getreu der Maxime: „Wenn der oder die das kann, dann kann ich das auch!“ Eine Voraussetzung hierfür ist: Zwischen den beiden Personen muss eine gewisse Ähnlichkeit bestehen. Sie müssen zum Beispiel eine ähnliche Biografie oder Persönlichkeitsstruktur haben.
3.) Soziale und emotionale Unterstützung: Auch durch ermutigenden Zuspruch gewinnen Menschen Vertrauen in ihre Fähigkeiten – jedoch nur, wenn sie der Person, die sie anspornt, die Kompetenz zum Beurteilen ihres Könnens zuschreiben. Ebenfalls positiv auf die Selbstwirksamkeit wirkt sich das Wissen aus: „Wenn es eng wird, habe ich Unterstützer“ – fachliche und emotionale.
4.) Emotionale Zustände und Reaktionen: Menschen schliessen von ihren Emotionen und körperlichen Reaktionen auf ihre Fähigkeiten. Verspüren sie zum Beispiel Herzrasen, wenn sie vor einer Aufgabe stehen, dann denken sie meist unmittelbar „Ich kann das nicht“ – oft noch bevor sie die Machbarkeit geprüft haben. Deshalb ist es wichtig, die Ursachen der eigenen Emotionen und physiologischen Reaktionen analysieren zu können. Ist die Reaktion der Aufgabe angemessen oder handelt es sich um eine erste „Schreckreaktion“?
Selbstwirksamkeit erhöhen
Die Kenntnis dieser Quellen ermöglicht es uns, Lernumgebungen zu kreieren, die die Selbstwirksamkeit fördern. Unabdingbar ist es, sich regelmässig Herausforderungen zu stellen, bei denen man zunächst vermutet „Diese Aufgabe könnte mich überfordern“. Denn an solchen Aufgaben wachsen wir.
Beim Versuch solche Aufgaben zu lösen, ist es sinnvoll, diese als Projekt zu betrachten und zunächst zu analysieren: Welche Teilaufgaben sind damit verbunden?
In einem zweiten Schritt können wir dann ermitteln, ob uns die Gesamtaufgabe oder nur einzelne Teilaufgaben erschauern lassen. Ist dies klar, können wir untersuchen, warum wir zurückschrecken. Zum Beispiel, weil uns Ressourcen und Kenntnisse fehlen? Oder weil wir hiermit noch keine Erfahrung haben? Oder weil die Lösung von uns erfordert, gewisse Gewohnheiten aufzugeben? Oder weil beim Lösen der Aufgabe Konflikte mit anderen Personen absehbar sind?
Haben wir dies ermittelt, können wir einen vorläufigen Aktionsplan erstellen und aus den Teilaufgaben Teilziele ableiten, die es auf dem Weg zum grossen Ziel zu erreichen gilt. Zudem können wir die nötige Unterstützung organisieren. Wichtig ist ein Punkt, der leider oft vergessen wird: Da das Bewältigen der Herausforderung auch dem Steigern unserer Selbstwirksamkeit dient, sollten wir zudem Lernfelder definieren, in denen wir unsere Kompetenz erhöhen möchten. Ausserdem sollten wir Kriterien definieren, wie wir das Erreichen der Lernziele messen.
„Scheitern“ relativieren
„Scheitern“ relativieren und rationalisieren zu können, ist wichtig für jedes Selbstvertrauen.
Das Definieren von Lernzielen hat die Funktion, dass wir bei Projektende ermitteln können, welche neuen Kompetenzen wir erworben haben und welche vergleichbaren Aufgaben wir deshalb künftig problemlos meistern können. Ausserdem können wir so unseren noch bestehenden Entwicklungsbedarf ermitteln.
Wenn wir beim Bewältigen herausfordernder Aufgaben so vorgehen, begeben wir uns in eine Lernspirale. Sie führt zu einem systematischen Ausbau unserer Kompetenz. Also steigt auch unsere Fähigkeit, neue Herausforderungen zu meistern.
(Zusammenfassung eines Texts von Frank Linde und Michael Reichl)
Über die Autoren: Frank Linde und Michael Reichl sind die Geschäftsführer der im-prove coaching und training GmbH, Lingen (Ems) und Heldenstein (Bayern), Sie sind anerkannte Berater des Förderprogramms der EU und Bundesregierung unternehmensWert: Mensch
Lieferkosten: Drei Thesen über Online-Gratis-Lieferungen
88 Prozent aller Onlineshopper brechen ihren Kaufprozess mindestens einaml aufgrund der Lieferkosten ab. Wie eine aktuelle Studie des internationalen Lieferdienstes UPS zeigt, kann Gratislieferung den Verkauf im Onlinehandel deutlich ankurbeln. UFirst Group fand diese Erkenntnis Grund genug, die Versandkosten zweier Onlinehändler, Athleticum und Vögele-Shoes, genauer anzuschauen.
Redaktion
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20. Juli 2016
Die Pakete werden gegen Unterschrift übergeben. (Foto: Die Post)
Auf die Frage nach dem aktuellen Preismodell der Versandkosten antwortet der Schweizer Onlinehändler Vögele-Shoes kurz und klar: „Wir haben Gratislieferung“. Doch der Weg dahin führte über drei Anpassungen.
Sabine Schwärzler übernahm im Herbst 2012 den Bereich E-Commerce von Vögele-Shoes. Der damals neue Onlineshop eröffnete mit einer Lieferpauschale von drei Franken. Ab Oktober 2015 wurde in einem zweiten Schritt eine Gratislieferung ab einer Bestellmenge von neunzig Franken eingeführt. Die dritte Erneuerung führt schliesslich zur Gratislieferung. Die Kundin muss für ihre Bestellung seit Frühjahr 2016 keine Versandgebühren mehr berappen. Mögliche Retoursendungen gehen jedoch immer noch auf ihre Kosten.
Filialenlieferung beliebt
Vögele-Shoes rechtfertigt diesen Umstand mit dem dichten Filialnetz, welches der Kundin erlaubt, die bestellten Schuhe jederzeit und überall im Verkaufsladen zurückzugeben. Die UPS-Studie unterstützt diese Aussage. Die sowohl in Europa wie in Amerika durchgeführte Studie ergibt: 38 Prozent der Kundschaft wählen, in die Filiale liefern. Die Kanäle verschmelzen offensichtlich.
Beim Schweizer Sportartikelhändler Athleticum war die treibende Kraft für die Einführung eines Einheitspreises im Versand die Änderung des Gesamtvertrages mit dem Lieferanten. Die Entscheidung auf Konzernebene wirkte sich positiv auf die Dienstleistungen im Onlineshop aus. Vor dieser Umstellung sah das Preismodell beim Einzelhändler folgendermassen aus:
Annahme gegen Unterschrift
Der Onlinehändler operierte mit dem Lieferpreissystem der Schweizer Post (Priority und Economy). Im Mai 2016 führte Athleticum den Einheitspreis ein. Ausschliesslich für Grossgeräte und Extralieferungen, wie Fahrräder oder Fitnessgeräte, wird der Versand für alle Bestellungen zu sieben Franken und fünfzig Rappen ausgeführt. Die Ware wird nicht mehr in den Briefkasten gesendet, wie bei der Post, sondern nur durch Annahme gegen Unterschrift ausgeliefert.
„Das ist eine grundlegende Änderung“, sagt Carlo Bergamin, E-Commerce Manager bei Athleticum, „…die wir akzeptierten. Ob es deshalb mehr Kundenfeedback gibt, ist eine verfrühte Prognose.“ Da die Neuerung der Sicherheit der Produktzustellung dient, könnte sie sich positiv auf den Kaufprozess auswirken.
Konversionrate als entscheidendes Argument
Langfristig will Athleticum den Gegebenheiten auf dem Markt folgen und ab einem bestimmten Betrag Gratislieferung einführen. Dies kann die Konversion steigern: Gemäss Studie führen 43 Prozent weitere Artikel hinzu, um die Ware kostenlos geliefert zu bekommen.
Bei Vögele-Shoes kam der entscheidende Faktor für die Einführung der Gratislieferung aus einer Konkurrenzanalyse unter den wichtigsten Schweizer Schuhhändlern.
Vögele-Shoes war damals der einzige Schuhanbieter in der Schweiz, der die Lieferung verrechnete. Um den Umsatz im Onlineshop zu steigern, stellte das Unternehmen kurzerhand auf Gratislieferung um. Zu Beginn der Einführung machten sie sich Sorgen, mehr Retouren zu bekommen. Diese Befürchtung erwies sich als falsch.
Für den Schuhhändler hat sich die Umstellung gelohnt. Sie wirkt sich positiv auf die Konversionsrate aus.
Weitere Details über die Studie „UPS Pulse of the Online Shopper“ finden sie in diesem Link
Ohne flexible Arbeitszeit keine Bewerbung
Eine Regus-Studie zeigt, dass sich Arbeitskräfte nach Flexibilität und den damit verbundenen Vorteilen sehnen. 69 Prozent der Arbeitskräfte würden einen Job ohne flexibles Arbeitsmodell ablehnen.
Redaktion
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19. Juli 2016
Kürzere Arbeitswege heisst mehr Zeit für Familie und Freunde aufbringen zu können. (Bildquelle: Regus)
Garry Gürtler, Country Manager der Schweiz bei Regus: „Flexibilität und die Möglichkeit, näher am Wohnort zu arbeiten, gewinnen immer mehr an Bedeutung.
In einer neuen Studie zeigt Regus, der weltweit führende Anbieter von Arbeitsraumlösungen, dass Flexibilität für Arbeitskräfte eine entscheidende Rolle spielt. Viele von ihnen würden sogar eine Stelle ablehnen, die kein flexibles Arbeitsmodell bietet. Mehr als ein Drittel der Befragten gibt an, dass sie mit Optionen zum flexiblen Arbeiten länger in einem früheren Job geblieben wäre. Dies verdeutlicht, welch hohen Stellenwert flexibles Arbeiten unter den Beschäftigten einnimmt.
Flexibles Arbeiten
Die Studie mit weltweit rund 40’000 Teilnehmern ergab, dass flexibles Arbeiten eine überraschend breite Palette an Vorteilen bietet. Eine besondere Bedeutung kommt der kürzeren Entfernung zwischen Arbeits- und Wohnort zu: Wenn Beschäftigte weniger pendeln müssen und stattdessen zu Fuss oder mit dem Velo zur Arbeit gelangen können, fühlen sie sich ausgeruhter und sind gesünder. Vielleicht noch wichtiger ist die Tatsache, dass die Beschäftigten durch kürzere Arbeitswege mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen können.
Zentrale Ergebnisse der Studie:
• Flexible Arbeitskräfte haben nach Ansicht von 73 % der Befragten mehr Freizeit, da sie Arbeitsort und Arbeitsumfang wählen können;
• Vier von fünf Befragten geben an, dass flexible Arbeitskräfte Berufs- und Privatleben besser in Einklang bringen können;
• 63 % geben an, dass flexible Arbeitskräfte mehr auf ihr Wohlbefinden achten;
• Unternehmer sind der Ansicht, dass flexible Arbeitskräfte dank kürzeren Pendelwegen ausgeruhter (58 %) und gesünder (67 %) sind und darüber hinaus mehr Möglichkeiten haben, Sport zu treiben (76 %);
• Wesentlichster Vorteil von flexiblem Arbeiten ist nach Ansicht der Befragten jedoch, dass Arbeitskräfte mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen können (94 %); daher verwundert es nicht, dass sich 98 % im Zweifel für eine Stelle mit flexiblem Arbeitsmodell entscheiden würden;
• 69 % geben sogar an, dass sie eine Stelle ablehnen würden, die kein flexibles Arbeiten ermöglicht.
Garry Gürtler, Country Manager der Schweiz bei Regus: „Flexibilität und die Möglichkeit, näher am Wohnort zu arbeiten, gewinnen immer mehr an Bedeutung. Den Arbeitskräften von heute ist ein Gleichgewicht zwischen ihrem hektischen Berufsleben und ihren körperlichen und mentalen Bedürfnissen immer wichtiger. Unternehmen, die wertvolle, hochqualifizierte Arbeitskräfte für sich gewinnen und an sich binden möchten, dürfen die Bedeutung einer guten Work-Life-Balance nicht mehr ausser Acht lassen.“
„Überraschend ist, wie viele verschiedene Vorteile die Befragten darin sehen, näher an der Wohnstätte zu arbeiten: Neben der Möglichkeit, mit dem Velo zur Arbeit zu fahren und länger schlafen zu können, werden vor allem grössere Achtsamkeit und bessere Gesundheit sowie mehr Zeit für Freunde, Familie und Hobbys genannt.“
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.regus.ch
CO2-Kompensationen erstmals rückläufig
Die Schweizer wollen ihren CO2-Verbrauch immer weniger kompensieren: Die Stiftung MyClimate meldet zum ersten Mal rückläufige Zahlen.
Redaktion
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19. Juli 2016
Trotz immer günstigerer Preise verzichten immer mehr Schweizer darauf, ihren CO2-Ausstoss zu kompensieren.
Die freiwillige Kompensation von CO2-Emissionen ist erstmals rückläufig: Dies meldet die Stiftung MyClimate in ihrem Jahresbericht 2015. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 550’000 Tonnen CO2 mit den Klimaschutzprojekten der Stiftung kompensiert, was dem Niveau von 2013 entspricht.
Das vergangene Jahr war eigentlich ein Positives für den Klimaschutz: Mit dem Pariser Abkommen bekannte sich die Welt erstmals zu klimaverbessernden Massnahmen. Gleichzeitig waren die Öl- und Energiepreise auf einem rekordtiefen Niveau – was den Kompensationszahlungen eigentlich hätte Schub geben müssen. Denn die Zahlungen für die 13,5 Tonnen CO2, die der durchschnittliche Schweizer pro Kopf und Jahr ausstösst, sind mit 400 Franken günstiger, als was er dank der tiefen Preise eingespart hat.
MyClimate beklagt die mangelnde Bereitschaft von Privatpersonen und Unternehmen, ihren Ausstoss freiwillig zu kompensieren. René Estermann bringt es im Bericht auf den Punkt: «Wir könnten und möchten mit Biogasanlagen, effizienten Kochern oder Solaranlagen gerne deutlich rascher deutlich mehr Klimaschutz realisieren. Wir müssen contre cœur jedoch aufgrund mangelnder finanzieller Mittel bestehende Projekte in ihrer Entwicklung massiv beschränken. Zudem stehen zig mögliche neue Projekte in der Warteschlange. Auch diese müssen wir auf den Zeitpunkt vertrösten, wenn mehr Firmen und Leute bereit sind, die Kosten ihrer CO2-Emissionen zu internalisieren bzw. es dann müssen.»
Kooperationen verstärken
Eine erfreuliche Meldung gibt es immerhin: Die Rechner von MyClimate wurden von 25% mehr Personen genutzt. Damit können die Nutzer berechnen, wie viel CO2-Emissionen bei Flügen, Autofahrten, im Haushalt oder in der Firma generiert werden.
Zudem will MyClimate verstärkt Kooperationen anstreben, wie sie etwa bereits mit Mobility oder dem deutschen Mobilitätsanbieter BlaBlaCars besteht: Während bei ersteren die Kunden bei jeder Buchung gefragt werden, ob sie ihre Fahrt kompensieren wollen, ist die Kompensation bei letzteren bereits automatisch im Buchungspreis mit einberechnet. Die Nutzer von BlaBlaCars können zudem darüber abstimmen, in welche Projekte die Gelder investiert werden sollen.
Investitionen im Energiesektor könnten Millionen Leben retten
Energieproduktion und -verbrauch ist der grösste Luftverschmutzer der Welt. Doch mit 7% höheren Investitionen im Energiesektor bis zum Jahr 2040 könnten sich die Luftqualität massiv verbessern - und Millionen von Todesfällen vermieden werden.
Redaktion
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19. Juli 2016
Energieproduktion und -verbrauch sind für den grössten Teil der Luftverschmutzung zuständig.
Die Internationale Energieagentur IEA untersuchte erstmals den Zusammenhang zwischen Energie, Luftqualität und Gesundheit. Ihr Fazit: Kein anderer Sektor ist so stark für die weltweite Luftverschmutzung zuständig wie der Energiesektor. 85% aller Feinstaubpartikel und beinahe der gesamte Ausstoss an Schwefeloxiden und Stickoxiden sind auf die Verbrennung von Kraftstoffen zurückzuführen. Und dies hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen.
Jährlich werden rund 6,5 Millionen Todesfälle auf schlechte Luftqualität zurückgeführt. Damit ist die Luftverschmutzung die viertgrösste Bedrohung für die menschliche Gesundheit – nach Bluthochdruck, schlechter Ernährung und Rauchen. Und diese Zahl könnte laut IEA künftig nochmals wachsen: Mit dem globalen Wirtschaftswachstum nimmt auch die Nachfrage nach Energie stetig zu. Die IEA rechnet damit, dass bis zum Jahr 2040 jährlich 7,4 Millionen Menschen an den Folgen verunreinigter Luft sterber werden, falls nicht gehandelt wird.
7% höhere Investitionen
Das muss aber nicht so kommen: Die IEA präsentiert in ihrem Bericht eine Strategie, wie dieser Entwicklung mit existierenden Technologien entgegengehalten werden könnte. Dafür nennt sie drei Schlüsselbereiche für Regierungspläne:
Ein langfristiges, ambitioniertes Ziel zur Verbesserung der Luftqualität, dem alle Stakeholder zustimmen können
Verbindliche Richtlinien für den Energiesektor zu Thema Luftverschmutzung – eine Kombination aus direkter Emissionkontrolle, Regulierungen und anderen Massnahmen.
Effektive Überwachung, Durchsetzung, Evaluierung und Kommunikation dieser Strateigen
Die Massnahmen und Richtlinien sollen sich dabei auf die drei Faktoren Vermeidung – Innovation – Reduktion konzentrieren – also effizientere Energieservices, technologische Fortschritte und verbindliche Emissionsgrenzen.
Die Berechnungen der IEA zeigen, dass die Realisierung dieser Pläne bis zum Jahr 2040 rund 7% höhere Investitionen im Energiesektor weltweit zur Folge hätten. Damit liessen sich jährlich 3,3 Millionen Todesfälle durch Luftverschmutzung verhindern. Auch der CO2-Ausstoss würde damit massiv gebremst.
Finanzspritze für KMU-Projekte
KMU, die grössere Investitionen in die Energieeffizienz planen, können bis zum 1. September Geld bei der Klimastiftung Schweiz beantragen. Über eine Million Franken liegt bei der Stiftung bereit. Angesprochen sind alle Branchen.
Redaktion
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18. Juli 2016
Die Firma CombAgro entwickelt eine produktive und verantwortungsvolle Landwirtschaft durch den Einsatz innovativer Technologien, einschliesslich der Verwendung spezifischer LED Beleuchtung. (Quelle : Sedrik Nemeth)
Der Ersatz von Heizungen, Kühlanlagen und Maschinen bedeutet für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) oft eine grosse Investition. Wer bei Erneuerungen im Betrieb auf die Energieeffizienz achtet, kann bei der Klimastiftung Schweiz finanzielle Unterstützung beantragen. Bis zum 1. September nimmt die Stiftung Anträge für grosse Energiespar-Projekte entgegen. Als gross gelten Projekte, die über zehn Jahre hinweg mehr als 666 Tonnen CO2 oder mehr als 2’000 Megawattstunden Strom einsparen.
«Die meisten grossen Projekte, die wir unterstützen, sind im Bereich Heizen und Kühlen angesiedelt», erklärt Vincent Eckert, Geschäftsführer der Stiftung. In den vergangenen Jahren hat die Klimastiftung Schweiz viele Hotels und Seniorenheime finanziell unterstützt, die Ölheizungen durch Pelletheizungen, Wärmepumpen und andere nachhaltige Heizungen ersetzt haben. Mehrere Molkerei- und Käsereibetreibe haben bei ihrer Produktion von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energie umgestellt. Diverse Betriebe haben ihre Kühlanlagen ersetzt oder eine Kühlung mit Aussenluft installiert.
Eingabeschluss und Ausnahmen
Als KMU zählen Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitenden. Um eine Förderung der Klimastiftung Schweiz erhalten zu können, müssen die Unternehmen in der Schweiz oder in Liechtenstein beheimatet sein und auch dort ihre Projekte zum Energiesparen umsetzen. Allerdings dürfen die Massnahmen noch nicht umgesetzt und die Investitionen noch nicht ausgelöst worden sein, wenn der Antrag eingereicht wird. KMU, die kleinere Projekte planen, müssen sich nicht an den Eingabeschluss 1. September halten.
Sie können ihre Anträge schnell und einfach online stellen und erhalten innerhalb eines Monats eine Antwort der Stiftung. Die Frist 1. September gilt neben grossen Projekten aber auch für KMU, die nicht selbst Energie sparen, sondern klimafreundliche Produkte entwickeln. Sie können ebenfalls von den Fördergeldern der Stiftung profitieren.
„Klima schützen. KMU stärken.“ Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 rund 1200 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein mit 14 Millionen Franken unterstützt.
Die aktuelle Euler Hermes Studie setzt sich mit dem weltweiten Zahlungsverhalten auseinander. Mittels der Studie „Worldwide DSO – Paying the penalty for low growth“ analysiert der Kreditversicherer das weltweite Zahlungsverhalten bei insgesamt 21 Branchen. Schweizer Unternehmen liegen im Zahlungsverhalten fast, aber nicht ganz an erster Stelle.
Redaktion
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15. Juli 2016
Seit dem Brexit muss sich der Franken vor anderen Währungskursen behaupten. (Bild: Depositphotos)Übersicht weltweites Zahlungsverhalten nach 36 Ländern. (Grafik: Euler Hermes)
Die Zahlungsmoral in China verschlechtert sich 2016 weiter und das Reich der Mitte wird in diesem Jahr erstmals das Schlusslicht der weltweiten Spätzahler bilden. Nach durchschnittlich 92 Tagen werden dort Rechnungen beglichen, 2015 waren es noch 88 Tage. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Euler Hermes Studie zum weltweiten Zahlungsverhalten, „Worldwide DSO – Paying the penalty for low growth“.
Der Kreditversicherer analysiert darin das Zahlungsverhalten in 36 ausgewählten Ländern und 21 Branchen. Richtgrösse sind dabei die sogenannten „Days of Sales Outstanding“ (DSO), also die Zeitspanne zwischen Rechnungslegung und Zahlungseingang, von börsennotierten Unternehmen in den jeweiligen Ländern und Sektoren.
Traditionelle Schnellzahler
Die Schweiz gehört wie viele europäische Staaten weiterhin zu den traditionellen Schnellzahlern. Nach im Schnitt 48 Tagen werden in der Schweiz sowohl 2015 als auch 2016 Rechnungen börsennotierter Unternehmen bezahlt. Damit gehören die Schweizer zu den Spitzenreitern unter den Schnellzahlern, gleich nach dem österreichischen Nachbarn (DSO 2015/2016: je 44 Tage) und noch vor Deutschland (je 53). In der Rangliste der Schnellzahler befinden sich zudem Neuseeland (je 46), die Niederlande (47/46), Südafrika (48/50) und Dänemark (je 48) sowie die USA (49/50).
Zahlungsverhalten variiert
„In der Schweiz variiert das Zahlungsverhalten allerdings zwischen den verschiedenen Branchen. Im Schweizer Einzelhandel wird schon nach durchschnittlich 15 Tagen gezahlt und auch die Transportbranche mit 20 und die Nahrungsmittelindustrie mit 41 Tagen begleichen Rechnungen überdurchschnittlich schnell“ sagte Stefan Ruf, CEO von Euler Hermes Schweiz. „Im Pharma- und Chemiesektor sowie in der Papierindustrie und bei Haushaltswaren müssen Lieferanten jedoch überdurchschnittlich lange auf ihr Geld warten.“
Einzelhandel, Lebensmittel, Transportbranche
In den Branchen nahe dem Endverbraucher begleichen Unternehmen weltweit ihre Rechnungen in der Regel sehr zügig. Im Einzelhandel lagen zwischen Rechnungslegung und Bezahlung bei börsennotierten Unternehmen gerade einmal 27 Tage – ein Viertel der Unternehmen erhielt sogar in weniger als fünf Tagen ihr Geld. Auch in der Lebensmittelbranche oder im Transportsektor wird in weniger als 50 Tagen und damit überdurchschnittlich schnell bezahlt.
Die Details und Analysen zur Euler Hermes Studie (in Englisch verfasst) finden Sie unter diesem Link
Metallrecycling einfach gemacht
Mit einer neuen Sammeltasche für Metallverpackungen sowie einer Karte für Recyclingstationen wollen die Recyclingorganisationen Igora und Ferro Recycling die Bevölkerung zum Metallsammeln animieren.
Redaktion
-
15. Juli 2016
Der Metal Bag will es den Konsumenten künftig einfacher machen, Metallverpackungen zu Hause zu sammeln und zu recyclen.
Der Metal Bag ist eine Aktion für die gemeinsame Sammlung von Lebensmittelverpackungen aus Metall. Der Bag wird von den beiden Recyclingorganisationen Igora und Ferro Recycling auf einer Schweizer Tournee vorgestellt und interessierten Konsumenten abgegeben. Vom 14. bis 16. Juli präsentiert sich die Sammelneuigkeit erstmals im Hauptbahnhof in Zürich. Weitere Stationen sind Lausanne, Montreux, Bern, Spreitenbach und weitere Orte.
Die Frage des Wohin mit leeren Alu- und Konservendosen, Aluschalen oder Lebensmitteltuben usw. stellt sich in Zukunft nicht mehr. Denn der neue Metal Bag bringt bereits zu Hause Ordnung in die Sammlung von Metallverpackungen. Auf der aktuellen Schweizer Tournee stellt sich der Metal Bag vor, kann getestet und auch gleich mit nach Hause genommen werden.
Per SMS bestellen und Pro Infirmis unterstützen
Für alle, die den Metal Bag nicht auf seiner Schweizer Tournee antreffen, besteht die Möglichkeit, diesen per SMS zu bestellen. Das Besondere daran: Mit dem Kauf eines Exemplars für nur 5 Franken tun alle etwas Gutes für die Umwelt und unterstützen zugleich Pro Infirmis bei der Aktion „Gemeinsam für behinderte Kinder“. Wie diess geht, steht unter metal-recycling.ch. Der Metal Bag ist aus strapazierfähigem Material gefertigt, abwaschbar und unendlich verwendbar.
Was sammeln
Mit dem Metal Bag können Verpackungen aus Aluminium und Stahlblech gesammelt werden, die das jeweilige Recycling-Logo aufweisen. Dazu zählen u.a. Getränke- und Konservendosen, Tuben für Mayonnaise, Senf usw., Schalen für Tiernahrung wie auch Grill- und Menuschalen. Das Suchen von Sammelstellen, wo der Metal Bag entleert werden kann, ist unter recycling-map.ch so einfach wie nie zuvor. Nur Postleitzahl und Ort angeben und schon erscheinen die Adressen der nächst gelegenen Sammelstellen.
Schweizer Fliessgewässer: Grosser Handlungsbedarf
Der biologische Zustand der Schweizer Fliessgewässer ist teilweise ungenügend. Dies zeigen die erstmaligen Resultate der nationalen Beobachtung der Oberflächengewässer des BAFU. Während die Belastung mit Phosphor und Nitrat abgenommen hat, wächst diejenige durch Mikroverunreinigungen.
Redaktion
-
14. Juli 2016
Kleine Fliessgewässer machen 75% des Gewässernetzes aus und sind wichtig für die Biodiversität. (Foto: BAFU NAWU)
Die erstmaligen Resultate der nationalen Beobachtung der Oberflächengewässer (NAWU) ergeben ein unterschiedliches Bild des Zustands der Fliessgewässer: Die Belastung mit Phosphor und Nitrat hat abgenommen, diejenige durch Mikroverunreinigungen jedoch wächst, und der biologische Zustand weist teilweise erhebliche Defizite auf. Laut Marc Chardonnens, Direktor des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), bestätigen diese Befunde, dass im Hinblick auf die Wiederherstellung und Erhaltung der Gewässerqualität grosser Handlungsbedarf besteht.
NAWA ist das Monitoringprogramm zur gesamtheitlichen Untersuchung des Gewässerzustands, das Bund und Kantone gemeinsam durchführen. Diese biologischen und chemisch-physikalischen Untersuchungen vermitteln erstmals einen Gesamtüberblick.
Weniger Phosphor und Nitrat
Dank des Baus von Abwasserreinigungsanlagen hat sich die Wasserqualität seit den 1980er Jahren erheblich verbessert. Es gelangen wesentlich weniger Nitrat und insbesondere Phosphor in die Gewässer. Die Belastung in kleinen und mittelgrossen Fliessgewässern, in die grosse Mengen gereinigtes Abwasser eingeleitet werden oder zahlreiche Nährstoffe aus der Landwirtschaft gelangen, sind noch immer zu hoch. Zu hohe Nährstoffkonzentrationen können dazu führen, dass Flüsse und Seen ersticken.
Mehr als 230 Mikroverunreinigungen nachgewiesen
Die Mikroverunreinigungen stellen ein Problem für die Wasserqualität dar. 2012 wurden in einer systematischen Untersuchung an fünf für das Mittelland repräsentativen mittelgrossen Fliessgewässern über 230 verschiedene Mikroverunreinigungen nachgewiesen. Die teilweise hohen gemessenen Konzentrationen sind für den Menschen ungefährlich. Sie deuten aber auf eine Mitverantwortung für die Defizite in der Artenvielfalt hin, die in den Gewässern festgestellt wurden.
Defizite beim biologischen Zustand
Um die Qualität von Gewässern als Lebensräume zu messen, wurden vier Kategorien von Lebewesen untersucht. Aufgrund der Zusammensetzung und Dichte an Wirbellosen und Wasserpflanzen wurde der biologische Zustand an zwei Dritteln der Messstandorte als gut bis sehr gut bewertet. Die Qualität des Gewässer-Ökosystems ist also an mindestens 30 Prozent der betrachteten Messstandorte erheblich beeinträchtigt. Bei den Fischen indessen- sie haben höhere Ansprüche an die Qualität des Lebensraums – sind die Befunde noch schlechter: Nur an einem Drittel der Messstellen war die Qualität des Gewässers gut bis sehr gut, ganze zwei Drittel waren beeinträchtigt.
Diese Resultate bestätigen, dass Handlungsbedarf besteht, um sowohl den Zustand der Fliessgewässer als auch ihre Widerstandskraft – namentlich mit Blick auf den Klimawandel und seine negativen Folgen für die aquatischen Ökosysteme – zu verbessern.
Anteil der Messstellen mit guter bis sehr guter Gewässerqualität (Grafik: BAFU)
Umfangreiche Arbeiten in den kommenden Jahrzehnten
Nur in einem guten Zustand können die Gewässer alle ihre Funktionen erfüllen, sei es als Trinkwasserlieferanten, als Naherholungsgebiete für die Bevölkerung oder als Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Besondere Aufmerksamkeit muss dabei den kleinen Fliessgewässern gewidmet werden. Sie machen 75% des Gewässernetzes aus und sind wichtig für die Biodiversität.
Umfangreiche Arbeiten zur Verringerung der Mikroverunreinigungen und zur Renaturierung der Gewässer wurden bereits in Angriff genommen. Zur Minderung der Mikroverunreinigungen hat das Parlament grünes Licht gegeben für die Aufrüstung gezielt ausgewählter Abwasserreinigungsanlagen. Sie sollen eine zusätzliche Reinigungsstufe für die Elimination von Spurenstoffen im Abwasser erhalten. Um Mikroverunreinigungen aus der Landwirtschaft zu verhindern, müssen Massnahmen an der Quelle getroffen werden. Unter der Federführung des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) wird gegenwärtig ein Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ausgearbeitet. Er wurde am 5. Juli 2016 in die Anhörung geschickt.
Parallel zur Verringerung der Schadstoffeinträge müssen die Gewässer zudem naturnäher werden. Gemäss Gewässerschutzgesetz müssen die Kantone mit Unterstützung des Bundes bis Ende dieses Jahrhunderts 4000 der insgesamt 15 000 Kilometer Fliessgewässer, die einen schlechten Zustand aufweisen, revitalisiert werden. Zudem müssen bis 2030 die negativen Folgen der Wasserkraftnutzung (z. B. Fischwanderhindernisse oder künstliche Abflussschwankungen) beseitigt werden. Weitere Massnahmen wie etwa die Ausscheidung von Gewässerräumen laufen bereits.
Bio-Landwirtschaft gleich ertragreich wie konventionelle
Eine Langzeitstudie des Schweizerischen Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) in Kenia zeigt, dass biologische Landwirtschaft nicht nur vergleichbare Erträge erzielt, sondern den Bauern auch mehr Einnahmen beschert als konventioneller Landbau.
Redaktion
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14. Juli 2016
Bodenproben von den Versuchsfeldern beweisen eine erhöhte Fruchtbarkeit für biologisch bewirtschaftete Felder (Foto: Peter Lüthi, Biovision)
Eine zehnjährige Studie des Forschungsinstitutes für biologischen Landbau (FiBL) verglich Biobetriebe mit konventioneller Landwirtschaft. Sie wurde in Thika und Chuka in Kenia seit 2007 mit örtlichen Partnern durchgeführt.
Sie widerspricht dem Mythos, dass der Biolandbau für vergleichbare Erträge grössere Anbauflächen benötigt. Nach fünf Jahren erzielen Biolandwirte dank der geringeren Produktionskosten und der höheren Marktpreise für biologisch angebaute landwirtschaftliche Erzeugnisse höhere Erträge, die sich nach dem sechsten Jahr auf 53 % beziffern lassen.
Ein weiterer wichtiger Faktor, den die Studie erforschte, ist die verbesserte Fruchtbarkeit der Böden beim biologischen Landbau. Da in der biologischen Landwirtschaft keine chemischen Mittel eingesetzt werden und somit keine schädlichen Rückstände anfallen, wirkt sich diese vorteilhaft auf natürliche Ökosysteme und auf die Gesundheit der Bevölkerung aus.
Langfristiger Vergleich
In Parallelstudien beim Baumwollanbau in Indien und der Kakaoproduktion in Bolivien führte der biologische Ansatz zu ähnlich positiven Ergebnissen. Der langfristige Vergleich der Anbausysteme in den Tropen (Systems Comparison in the Tropics, SysCom) soll wissenschaftliche Belege für die Vor- und Nachteile von biologischen bzw. konventionellen landwirtschaftlichen Systemen liefern. Das Ziel der SysCom besteht darin, die Entwicklung von Richtlinien und Strategien zu unterstützen, mit denen die Einführung nachhaltiger Landnutzungspraktiken auf örtlicher, regionaler und internationaler Ebene gefördert werden kann.
Die Studie zeigt, dass der biologische Ansatz in den Tropen eine sinnvolle Strategie ist, zu deren wesentlichen Herausforderungen die Verbreitung des nötigen Wissens und die Ausbildung biologischer Landwirte zählen. Geldgeber der Langzeitstudie in Kenia sind Biovision, die Schweizerische Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, der Liechtensteinische Entwicklungsdienst und der Coop Fonds für Nachhaltigkeit.
Zusätzlich zur Langzeitstudie, die noch mindestens bis ins Jahr 2019 laufen wird, sollen durch Forschungsarbeit auf den Bauernhöfen unter Beteiligung der Landwirte Praktiken für nachhaltigen Landbau entwickelt und gefördert werden, die an die jeweiligen örtlichen Bedingungen angepasst sind. Gemeinsam mit den örtlichen Bauern und anderen Interessengruppen wurden verschiedene Versuchsfelder eingerichtet, um unterschiedliche innovative Praktiken auf den Höfen und den Versuchsstationen zu testen und zu analysieren.
(Quelle: FiBL)
Start-Up Steuer: Zürcher Jungunternehmen im Abseits
Während andere Kantone die Aktien von KMU und Startups mit der bewährten Praktikermethode bewerten, verwendet die Steuerbehörde des Kantons Zürich seit dem dritten Quartal 2014 letztbezahlte Emissionspreise von Kapitalerhöhungen als Basis für die Vermögenssteuer. Seit 2016 zeigt diese Praxis immer mehr Grenzen für Start-Ups auf.
Redaktion
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13. Juli 2016
Erdrückende Zahlen: 85% der Befragten ziehen einen Umzug in Betracht. (Studie: venturelab)
Das Zürcher Steueramt bewertet für die Vermögenssteuer seit März 2016 die Aktien von Unternehmensgründern nicht nach dem aktuellen Wert der Gesellschaft, sondern nach dem Preis, den ein Investor für eine Aktie bezahlt hatte. Diese Bewertungsmethode hat zur Folge, dass Eigentümer von Startups/Jungunternehmen in Bezug auf die Vermögenssteuer schlechter gestellt sind, als Personen, welche einen Teil ihres Vermögens in Aktien von etablierten KMU/börsenkotierten Unternehmen investieren.
Die Vermögenssteuerlast könnte in Extremfällen sogar höher als das gesamte Einkommen ausfallen. Der Kanton Bern hat einen anderen, unternehmerfreundlicheren Ansatz, wie die Berner Innovationsförderung be-advanced im Interview aufzeigt.
Bleiben Start-Ups in Zürich?
Nach wie vor mobilisieren sich Zürcher Start-Ups gegen die astronomischen Vermögenssteuerrechnungen des Kantons Zürich. Wenn man von Start-Up Gründern in Zürich spricht, dann sollte man sicher auch nicht die Hightech-Unternehmen und deren Business Angels ausser Acht lassen. Die besten Startups (v.a. ETH Spin-offs) sehen sich jetzt gezwungen, den Kanton Zürich oder sogar die Schweiz zu verlassen.
Dies nicht nur aufgrund der horrenden Steuerrechnungen, sondern weil die Investorensuche für Startups mit Sitz im Kanton Zürich wegen der neuen Steuerpraxis viel schwieriger wird.
Helfen Schonfristen?
Aufgrund des grossen Widerstandes der Startup-Szene entschärfte die Finanzdirektion am 1. März 2016 die neue Praxis ein wenig und führt „Schonfristen“ von drei Geschäftsjahren (fünf Jahre bei Bio- und Medtech) ein. Dies löst jedoch das eigentliche Problem nicht, weil sich letztendlich die Finanzierungskosten auf spätere Steuerrunden verschieben.
Während sich die Finanzdirektion des Kantons Zürich dafür stark macht, ihre neue Steuerpraxis via Finanzdirektorenkonferenz und Schweizerische Steuerkonferenz zum nationalen Standard zu erheben, befürchten sämtliche Exponenten der Startup-Szene massive Schäden am Innovationsstandort Schweiz. Auch die Politik ist aktiv: FDP/CVP/SVP des Zürcher Kantonsrates haben ein dringliches Postulat (KR-Nr. 168/2016) eingereicht, welches eine Rückkehr zur Praktikermethode und somit eine Gleichbehandlung aller Startups und KMU fordert.
37 Prozent möchten Schweiz verlassen
Der nationale Startup-Förderer venturelab wollte es genau wissen und hat eine Studie lanciert, um die Konsequenzen der neuen Zürcher Steuerpraxis auf die besten Startups zu untersuchen: 85% der Befragten ziehen einen Umzug in Betracht. Während 33% Ausschau nach einem Standort in einem anderen Kanton halten, wollen 37% die Schweiz verlassen!
15% sind bezüglich Standort noch unentschlossen. Mit der neuen Steuerpraxis riskiert der Kanton Zürich fast die Hälfte der Top-Startups an das Ausland zu verlieren. Dies ist besonders brisant in Anbetracht der enormen staatlichen Investitionen, welche in die Forschungsarbeiten und die Förderung dieser Spin-offs fliessen.
Zusätzlich kämpfen die von der Startup-Steuer betroffenen Startups mit einem wesentlich schwierigeren Finanzierungsumfeld: So meinen 20% der befragten Startups, dass die Finanzierung durch Business Angels aufgrund der neuen Steuer-Praxis im Kanton Zürich nahezu unmöglich wird. Und 70% gehen davon aus, dass das Fundraising für sie viel schwieriger werden wird, als es sowieso schon ist.
Postulat für Praktikermethode
Alleine die 61 Startups, welche bisher an der Studie teilgenommen haben, werden den Kanton Zürich 1‘050 Arbeitsplätze kosten. Dies entspricht rund 25 Millionen Franken an Einkommenssteuern. Um denselben Betrag mit Vermögenssteuern wettzumachen, müssten Vermögen im Umfang von rund CHF 5 Milliarden besteuert werden. Diese Rechnung zeigt auf, wie absurd die neue Praxis der Zürcher Steuerbehörden im Grunde ist.
Der Zürcher Regierungsrat ist allerdings bereit, das dringliche Postulat im Sinne der praxisbezogenen Erwägungen entgegenzunehmen. Jetzt bleibt zu hoffen, dass der Zürcher Regierungsrat seine Steuerbehörden dazu bringt, ihre verfehlte Praxis innert nützlicher Frist anzupassen.
Mehr Informationen zur Studie finden Sie unter diesem Link